Man muss immer schauen, in welcher Zeitung man liest. Je nach Colour der Redaktion gibt es Informationen oder nicht. Mal wieder ein Beispiel aus Hamburg gefällig?
Über das Dinges-Dierig-Fiasko habe ich bereits berichtet. Nun kommt die Schulbehöre und will das Chaos in den Schulsekretariaten lösen, indem Unternehmen die Buchbeschaffung vom Kauf und Verleih bis hin zum Eintreiben des Geldes übernehmen sollen. Klingt gut, hat allerdings den Nachteil, dass die Aufgabe von einem Grossisten erledigt wird, dadurch vermutlich die Rabatte flöten gehen, somit die Bücher für die Eltern teurer werden. Zudem schauen die Stadtteil-Buchhändler in die Röhre, da sie Kunden verlieren. Der Großhandel hingegen bekommt neben dem Geld auch noch fröhlich Kundendaten.
Die ganze Aktion ist wohl sehr kurzfristig angesetzt gewesen (kurz vor Weihnachten bis zum 10. Januar). Der Großhändler steht damit wohl bereits fest. Soviel zum freien Wettbewerb…
Doch zurück zu den unterschiedlichen Zeitungen. In welcher Zeitung könnte man einen Artikel samt Kommentar über dieses weitere Dinges-Dierig-Fiakso (Teil 2 – wegen des großen Erfolgs…) lesen? Genau, z.B. in der taz. Das SenatsAbendblatt hingegen verliert mal wieder kein Wort zu dem Thema.
In dem Kommentar zum Artikel steht, dass die Initiative „Eltern gegen Büchergeld“ eine Petition für die Wiederherstellung der Lernmittelfreiheit starten will. Leute, schön gedacht, aber Ihr wisst doch: Unser Spaß-Senat lacht über Volkes Stimme!
Übrigens: Sowohl taz, als auch (sogar eine Ausgabe früher) das Abendblatt haben über den Fall Wolfgang Dittmar geschrieben. Das war der Leiter des Bildungsamtes – der vierte Amtsinhaber übrigens, seit von Beust an der Macht ist. *hüstel* Ganz schöner Verschleiß…