Viele Köche – oder: Ich will doch nur fahren

Vor einiger Zeit ging mir meine Federgabel kaputt. Zum zweiten Mal. Also zu meinem Fahrradhöker und eine neue Gabel bestellt. Ein paar Tage später dann der Anruf, die Gabel gäbe es nicht, könne auch nicht bestellt werden. Also zu meinem anderen Höker und dort gefragt. Gabel hätten sie, ich müsse aber bis Anfang Oktober (das war Anfang September) warten, dann sei etwas in der Werkstatt frei. Also zum dritten Höker, den ich bis dahin noch nicht kannte. Eine neue Gabel habe ich jetzt (was allerdings auch dauerte, weil die erst bestellt werden musste). Allerdings habe ich auch noch ein kleines neues Problem: Mein Vorderrad lenkt von alleine in unkontinuierlichen Abständen mal nach links, mal nach rechts. Sehr unangenehmes, weil eieriges Fahren.

Also wieder hin. Techniker meinte nach Probefahrt, das sei der Steuersatz, die würden eh nicht lange halten. Es sei (Koch 1) sogar gefährlich, mit dem Teil zu fahren, weil es sein könnte, dass sich der Steursatz in einer Kurve festsetze. Dann würde ich nur noch im Kreis fahren, oder mich vorher lang legen. Also einen neuen Steuersatz bitte. Auf Lager hatten sie keinen passenden. Wie ich nämlich feststellen durfte, ist mein Fahrrad mit sieben Jahren völlig veraltet. Diesen Steuersatz, den ich brauche, den gäbe es nicht, der müsste erst bestellt werden. Er wurde bestellt.

Letzte Woche dann der Anruf, der Satz wäre da. Ich also hin, Fahrrad abgegeben, auf Schusters Rappen gen Heimat gewandert und zu Hause angekommen den AB abgehört, es täte ihnen leid, der Steuersatz wäre bei der Lieferung doch nicht dabeigewesen. X-( Also am nächsten Tag wieder hin. Schön im vollen Laden auf die Frage, was man für mich tun könne geantwortet, ich hätte gerne mein nicht repariertes Fahrrad abgeholt. Schweigen…

Meine Frage an den Verkäufer, warum das so lange dauere: Es handele sich um eine alte Technik. Heute würde jeder mit dem Ahead-System fahren. Und von meinem benötigten Steuersatz gäbe es nur noch einen Hersteller. Ich meinte noch, es sei ziemlich unangenehm mit so einem eierigen Vorderrad zu fahren. Darauf der Verkäufer (Koch 2): Ich solle mir keine Sorgen machen, das sei gaaanz ungefährlich. Soso… Steuersatz sei dann nächste Woche Mittwoch (heute) da.

Also heute wieder hin. Doch: Nix Steuersatz. X-( Darauf der Chef (Koch 3): Es sei sehr schwer an so gute Qualität zu kommen. Steuersätze hätte er 20 Stück für mich, aber es solle ja Qualität sein. Komisch… – Jeder seiner Angestellten sagt, sie hätten keinen passenden Steuersatz vorrätig (was auch stimmt, habe mitgeschaut), aber Chef hat 20 Stück da und brabbelt mir etwas von einem Außenspiegel eines Mercedes Strichacht vor – bis ich ging. Freitag soll es dann soweit sein. Bin ja mal gespannt. 🙁

Ich will doch nur sicher Fahrradfahren…

Kommentar (1)

  1. Boris schrieb:

    Könnte es vielleicht sein, dass Fahrradhändler bei „Steuersatz“ eher daran denken, wie sie ihren gen 0 bekommen, als daran, wie sie am Kundenfahrrad das Eiern wegbekommen?

    Teilemaße werden wahrscheinlich im Jahresrhythmus inkompatiobel gemacht, so dass Fahrräder genügen. frequent als Neuware verkauft werden können.

    Mittwoch, 4. Oktober 2006 um 21:38 #