Oh, da tönen die Medien, wie toll die Koalition es einmal geschafft hat, sich auf etwas zu einigen. Klar, das ist nett, aber das Thema Rauchverbot wurde hier doch eher halbherzig behandelt. Das geplante Verbot soll öffentliche Gebäude, Krankenhäuser, öffentliche Verkehrsmittel und Restaurants betreffen. Ausgenommen werden Bars, Nachtklubs, Kneipen und Bierzelte sein. Und? Wo ist da jetzt der große Wurf? In Krankenhäusern und öffentlichen Verkehrsmitteln hängen schon lange die Rauchverbotszeichen. Okay, sie sollen dann offiziell sein, das Rauchen richtig „in echt“ verboten sein. Uhhh, ich weiß jetzt schon, dass sich da nicht jeder dran hält. Im Bahnhof rauchen? Kein Problem. Ist ja niemand da, der es kontrolliert. Es gibt auch ein Verbot, mit dem Mobiltelefon während der Autofahrt rumzuhantieren – wen juckt’s? Wird doch nicht kontrolliert! Also kann man auch fröhlich weiterrauchen.
Dass man in Restaurants nicht rauchen darf, gehört – meine bescheidene Meinung – einfach zum guten Ton und dem besseren Geschmackserlebnis. Und gerade die Kneipen, also die Orte, wo man mal abends hingehen möchte, die bleiben natürlich vom Qualmverbot ausgenommen. Einzig die Tatsache, dass Diskotheken in die Kategorie „Speiselokale“ eingestuft werden sollen und damit ebenfalls dem Rauchverbot unterliegen, finde ich äußerst lustig.
Schließlich sollen auch die Schulen rauchfrei werden. In Hamburg gibt es das schon. Somit ebenfalls nichts Neues. Ich kann der Staatssekretärin des Gesundheitsministeriums, Marion Caspers-Merk, nur zustimmen: Schöner wäre es schon gewesen, wenn die Lösung weiter gereicht hätte. Kann man natürlich nicht machen. Da steht die Tabak-Industrie mit dem gehobenen Zeigefinger hinter den Politikern. Einmal davon abgesehen, dass wohl auch viele Gesetzestexte in Kneipen ausgebrütet werden – bei einem Bier und einer Zigarette.