Jetzt weiß ich endlich, warum ich in den letzten Tagen keine Post mehr bekommen habe. Die Polizei ist in Hamburg auf das „Wir machen uns lächerlich“-Schäuble-Rad aufgesprungen und hat mal eben die Post von potenziellen G8-Gegnern aus den „Szenestadtteilen Altona, St. Pauli, Eimsbüttel sowie dem Schanzen- und dem Karoviertel“ fröhlich durchsucht und geöffnet.
Ich frage mich nur, woran man Post an/von G8-Gegner erkennt? Sind die alle mit der linken Hand geschrieben? Sind die mit krakeliger Hand geschrieben? Oder mit roter Farbe? Schreiben sich G8-Gegner überhaupt Briefe? Ist das noch zeitgemäß? Und wenn sie es machen, pappen die alle ein dickes Anti-G8-Aufkleberchen auf die Briefumschläge? Woran erkennt man solche vermeintlich gefährlichen Briefe? Schnüffeln die Hunde dran? Oder ist es ganz klar in Stein gemeißelt, dass aus den oben genannten Stadtteilen nur Chaoten, Anarchos, Bombenbauer, Plutonium-Schmuggler, Staatsfeinde und Sonntags-laut-Musikhörer kommen? Also darf man jeden Brief, der an eine Adresse in einem der Stadtteile adressiert ist öffnen? Die Herren da oben machen sich mit ihrer Panikmache und den Stasi-Methoden keine Freunde, soviel sollte sicher sein.
Na, wenigstens haben sie die Bannmeile um Heiligendamm verringert.
Ach und übrigens: Wenn ihr lieben Polizeibeamten meine Post öffnet, weil ich in Ottensen wohne, also sowieso gefährlich und ein Störenfried bin, dann behaltet doch bitte die Werbung und die Rechnungen da. Wäre sehr nett. Danke.