Ach, weg mit dem Grün

Innenhof aus der Vogelperspektive

Keine Angst, das oben gezeigte Bild ist nicht wieder ein „Wo ist das in Hamburg?“-Ratespiel. Da haben eh zu wenige dran teilgenommen. Nein. Bei dem Bild handelt es sich auch nicht – was man leicht annehmen kann – um einen Park in Hamburg. Tatsächlich ist das ein Innenhof. Noch.

Beim Auszählen der Wahlergebnisse habe ich mich mit einer Frau unterhalten, die – sagen wir einmal – Einblicke in alles rund um den Bauwahn in Altona hat. Sie erzählte von genau dem Innenhof, der zwischen der Griegstraße und Am Rathenaupark liegt. Schaut man einmal aus der Luft drauf (bei dem Schmuddelwetter heute gehe ich nicht vor die Tür), erkennt man ein grünes Idyll zwischen Mauern. Die Anwohner der Häuser haben sich hier über Jahre eine kleine Oase der Ruhe geschaffen, ein kleines Ökosystem.

Nun meinte die Frau mit dem Einblick, sie habe gehört, dass man schon daran denkt, in den Innenhof weitere Wohnhäuser zu bauen. Was bei mir die Magensäure hochkochen und laut „Skandal“ schreien lässt. Leider habe ich keine Beweise dafür, sondern nur das Wort einer Insiderin – die wiederum auch nur davon gehört hat. Aber wenn Altona diesen „Park“ zugunsten von irgendwelchen Wohnungen opfern will, dann ist das un-mög-lich! X-(

Das Schlimme: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass solche Schweinereien angedacht werden. Die Herrschaften „da oben“ kommen schließlich auf die absurdesten Ideen. Hauptsache sie machen Geld!

Hamburg wurde in den Jahren unter der CDU-Regierung extrem zugebaut, die Umweltbilanz ist katastrophal. Der Zukunftsrat Hamburg spricht in seiner Pressemitteilung Wirtschaftsboom macht Hamburg nicht zukunftsfähiger [PDF, 47kb] von einer vermehrten Bebauung naturnaher Flächen in Größenordnungen von +220 Hektar innerhalb eines Jahres, was über 80 Fußballfeldern entspricht. Und es geht weiter!

Unser Spaß-EB meinte zum CDU-Programm Wachsende Stadt nicht umsonst:

Eine Stadt, die wachsen will, muss ausreichend Flächen zur Verfügung stellen. Flächen zum Wohnen genauso wie Flächen für Gewerbe und Unternehmen.

Er will, dass die Stadt wächst. Da müssen die Bürger eben auch mal ein wenig Federn Grün lassen… Wie das wohl unter Schwarz-Grün aussehen wird?

Kommentare (3)

  1. Thomas schrieb:

    Wenn dieser schöne Innenhof bebaut wird wäre es schade, nur das macht nicht der Hamburger Senat, sondern bestimmt die Grundstücksbesitzer der umliegenden Blocks. Aber es ist nah klar einfach Politiker für alles was geldgierige Anleger verzapfen verantwortlich zu machen.

    Montag, 3. März 2008 um 19:42 #
  2. Klaus schrieb:

    Hallo Thomas,
    das stimmt auch nicht ganz.
    Der Grundeigentümer benötigt eine Baugenehmigung. Wenn er sich an den Flächennutzungsplan und den Bauplan hält, hat er einen in der Regel einen Anspruch auf Genehmigung. Wenn nicht, braucht er Befreiungen. Darüber entscheidet der Bauausschuss der Bezirksversammlung. Die Politik ist also mit im Spiel.

    Mittwoch, 5. März 2008 um 02:29 #
  3. Karl schrieb:

    Das Verwunderliche ist, daß dieser schöne alte(1923) Innenhof mit seinen umliegenden Gebäuden bereits seit 1973 als „Erkanntes Denkmal“ in dem Hamburgischen Denkmalschutrzgesetz nach § 7a HmbGVBI S.410 (letzte Änderung 27.11.2007)und aktueller Stand 10.März 2009 erfaßt ist ???
    Und nun ein Bauantrag mit bereits genehmigten Veränderungen besteht ???
    Das sollte mal durch-leuchtet werden, oder?

    Donnerstag, 1. April 2010 um 14:34 #