Die Bahn auf zwei Rädern

Nun können auch die Hamburger bei der Bahn Fahrräder ausleihen. Zunächst nur 20 Räder, doch das Kontingent soll aufgestockt werden. In der Hansestadt wird es jedoch nicht das „Wald-und-Wiesen“-Rückgabesystem geben, wie z.B. in Berlin. Hier herrscht ja Ordnung, nicht wie in der Hauptstadt. Soll heißen: Dort – und in fünf weiteren Städten – ist es möglich, das Zweirad an jeder Straßenecke abzugeben. Die Bahn hat sich in Hamburg dagegen entschieden, da es in den anderen Städten nicht reibungslos funktioniert. Also gibt es lediglich die Möglichkeit, mit Call a Bike ein Rad an einem Bahnhof abzuholen und ebendort wieder abzugeben.

Doch auch schon lauert Konkurrenz in den Büschen. Die Stadt Hamburg selber hatte schon vor einiger Zeit ebenfalls an ein Verleih-System gedacht. Das Geld ist auch schon verplant (25 Mio Euro für 2.000 Räder), allerdings erarbeitet ein Ingenieursbüro noch das System. Und Experten sind auch der Meinung, dass das Geld eher für nur 1.000 Räder reicht…

Wie auch immer – ob das Angebot von der Bahn oder von der Stadt selber kommt (dann aber erst recht!) – ist es dringend notwendig, die Radwege in der Hansestadt instand zu halten. Hamburg ist nicht umsonst beim Ranking des ADFC auf dem letzten Platz zu finden. X-( Was nützt es, wenn man dem „Unbedarften“, dem „Ach, lass mal ein Rad nehmen“-Bürger die Möglichkeit gibt, Räder auszuleihen, der Fahrspaß aber angesichts maroder Fahrradwege schnell gemindert wird?

Und jedem Politiker, der sich hinstellt, wie einst Herr Hesse, und rumtönt, die Fahrradwege seien in Hamburg doch toll – der soll sich bitteschön auch einmal auf ein Rad setzen und quer durch Hamburg fahren! Nicht einfach schönreden, sondern wirklich einen Drahtesel besteigen! Dabei verständlicherweise nicht nur die gut gepflasterte Hauseinfahrt rauf- und runterfahren…

Kommentar (1)

  1. Rene schrieb:

    Nicht die Radwege sind das Problem, sondern die Beschilderung, die zur Benutzung verpflichtet.

    Gute Radwege benutzen sich von allein, da muss man die Radfahrer nicht drauf zwingen – ansonsten fahre ich persönlich lieber im Sichtfeld der Autofahrer auf der Strasse, als an der nächsten Kreuzung von einem unvorsichtigen Rechtsabbieger umgenietet zu werden.

    Donnerstag, 27. März 2008 um 10:31 #