Noch einmal: In diesem Jahr findet kein Freiluft-Kino auf dem Hamburger Rathausmarkt statt! Auch das alteingesessene Rockspektakel fällt aus. Grund sei, dass man sich für eine neue Nutzung des Platzes vor dem Rathaus ausgesprochen habe. Man wolle nicht immer Jahrmarkt, so Senatssprecher Christoph Otto. Er wiegelte auch gleich den spontan aufkommenden Gedanken ab, dass man nicht gezielt nicht-kommerzielle Veranstaltungen gestrichen habe. Das habe nichts mit einer Politik für großen Geldbeutel zu tun, betont der Senatssprecher.
Jaja — was in diesem Fall wirklich „Klei mi am Mors“ heißt. Neuer Nutzungsplan, kein Jahrmarkt mehr… Otto meint noch, man wolle mit dem neuen Plan:
die Fläche eher zur freien Nutzung zur Verfügung stellen.
Schon klar. Weihnachtsmarkt und Weindorf nehmen über einen gewissen Zeitraum den kompletten Rathausmarkt ein. Da geht nichts mehr! Nur Konsum, Wein und Gesang. Von morgens bis abends. Aber beim Freiluft-Kino, da steht am einen Ende eine große Leinwand. Tagsüber ist der Rathausmarkt frei zugänglich, man könnte ein Picknick machen (Ist das erlaubt?). Erst gegen 19h füllt sich dann der Platz. Ebenso ist es beim Rockspektakel, nur dass dann keine Leinwand, sondern eine Bühne am Rand steht. Tagsüber: freier Zugang zum Platz. Da kann man wie wild hin- und herlaufen. Beim Weindorf ist das nicht der Fall.
Also, wie war das mit „freier Nutzung“ und warum müssen kostenloses Freiluft-Kino und kostenloses Rockspektakel „draußen bleiben“? Das Argument der Senatskanzlei ist somit ziemlich scheinheilig.
Auch schön: Die Kulturbehörde bezuschusst das Freiluft-Kino mit 25.000 Euro, will sich nicht zum Vorfall äußern und wieso nun schon das Geld ausgegeben wurde — keiner weiß das. X-(
Kommentar (1)
Das ist unglaublich. Gerade das Freiluftkino war doch die einzige Veranstaltung auf dem Rathausmarkt, die man gern besucht hat. Jetzt also nur noch dusseliges Tourigedöns, ich verstehe das auch nicht.
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[…] erfährt, wenn man (fast) gar nicht mitbekommt, dass das Open Air Kino auf dem Rathausmarkt gefährdet war, dann wird es Zeit, die eigene Informationsversorgung zu […]