Primarschule

Hamburgs neuer schwarz-grüner Senat plant bekanntlich die Primarschule. Die Grundschule soll nicht mehr bis zur vierten, sondern bis zur sechsten Klasse gehen. Das stößt auf viel Widerstand; u.a. in den Reihen der Jung-Unionisten. Aber auch die SPD gibt zu bedenken, dass durch diese Umstellung ein Raummangel entstehen könnte. Eine Ansicht, die mir erst kürzlich von einem bekannten Lehrer ebenfalls erklärt wurde.

Nun konnte ich erneut von des Lehrers Insider-Wissen profitieren. Er sprach davon, dass sich dessen Schulleiter kürzlich mit anderen Schulleitern aus der Umgebung getroffen habe. Gesprächsthema war die sechsjährige Grundschule.

Ein Gymnasial-Schulleiter in der Runde äußerte seine Bedenken: Sein Gymnasium hätte seinen Schwerpunkt auf eine musische Ausbildung gelegt. Es ginge aber nicht an, dass die Kinder, wenn sie auf das umgestaltete Gymnasium kämen, erst ab der siebten Klasse mit dem Musizieren anfangen. Die musikalische Ausbildung müsse früher anfangen. Somit die Frage an die beteiligte Grundschul-Leitung, ob sie nicht dann auch eine musikalische Frühausbildung anfangen könnten?

Damit wären wir bei der Ankettung der Grundschulen an ein Gymnasium. Eltern schicken also ihre Kinder nur auf die Grundschule, von der sie auch wissen, dass sie im Einklang mit einem angegliederten Gymnasium ist. Wer sich nicht als Grundschule an ein Gymnasium bindet, bleibt leer.

Hindernis

So ganz kurzsichtig ist unsere neue Schulsenatorin dann doch nicht. Jetzt will sie die Schulwahl-Freiheit kappen. Somit können die Eltern das oben angeführte Szenario doch nicht praktizieren. Sie können nicht die Grundschule wählen, die sich auf irgendeine Weise mit einem Gymnasium „verbunden“ hat, da sie nun ihre Kinder in die Schule schicken müssen, die in der Umgebung ist.

Soweit, so gut. Aber: Wenn man wie in diesem Beispiel sein Kind zwangsweise auf eine sechsjährige Grundschule schickt, die „normal“ ist und danach sein Kind auf ein Gymnasium schickt, dass eine Kooperation mit der benachbarten Grundschule eingegangen ist und diese schon ab Klasse 5 mit dem Musizieren angefangen hat — dann wird der Wechsel von Normalo-Grundschule zu angebundenem Gymnasium schwer. Damit würde, streng genommen, die Wahlfreiheit des Gymnasiums auch wieder eingeschränkt werden. Der Wohnort entscheidet über die Schulbildung?

Kommentar (1)

  1. Muck T. Auff schrieb:

    Liebe Hamburgerinnen und Hamburger,
    liebe Eltern und Großeltern, liebe Schulleitungen, liebe Lehrkräfte,

    die Zeit ist reif …

    Wir Bürger und Eltern wollen endlich unseren Unmut über die erneuten Schulreformpläne in Hamburg lautstark äußern!

    Die Primarschul-Reform bringt nicht nur Nachteile für eine Schulform, sondern sie betrifft alle Schulen und alle Klassenstufen! Wir wollen von unserem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen und unser Protest sollte wirklich laut und hörbar sein. Wir gehen für die Zukunft unserer Kinder und unsere Überzeugung auf die Straße und demonstrieren!

    Treffpunkt: Samstag, den 18. April 2009, 11.00 Uhr, auf dem Gänsemarkt!

    Demokratie lebt von und entscheidet sich durch Willensäußerungen, nicht durch Debattierrunden!!

    Wir finden, für bessere und gerechtere Bildung lohnt es sich immer auf die Straße zu gehen.

    WIR FORDERN QUALITÄTSVERBESSERUNGEN STATT STRUKTURCHAOS

    – UND DEN ERHALT DER BILDUNGSVIELFALT IM HAMBURGER SCHULSYSTEM !

    Herzliche Grüße,

    von allen
    Hamburger Eltern für gute Schulen / Netzwerk aller Schulreformkritiker!

    Anhang: Aufruf zur Demonstration am 18.4.2009, 11.00 Uhr, Gänsemarkt

    Freitag, 6. März 2009 um 21:17 #