Hamburger Wahrzeichen

Soso. Jetzt also 340 Millionen Euro für die Elbdisharmonie. Schön, schön. Konnte ja keiner ahnen, dass das so teuer wird. Niemand. Wir dachten da an einen Griff in die Portokasse und gut ist. Aber wieso denn in regelmäßigen Abständen eine Preiserhöhung? Konnte keiner vorhersehen. Also keiner von den verantwortlichen, prestige-geilen Politikern. Angeblich.

Macht doch einfach einen Schlussstrich drunter. Sagt, das war nichts, stellt die Bauarbeiten ein und gut ist. Gott, dann haben wir eben eine Ruine rumstehen. Hat was vom Spielbudenplatz … Ist eben Pech. Man muss ja nicht, wenn man nicht mehr (finanziell) kann. Ne?

In der letzten Zeit musste ich öfter einen lokalen Oldie-Sender hören. Dort wurde darauf hingewiesen, dass am 11. September der Beatles-Platz auf dem Kiez eingeweiht wird. Im Radiosender hieß es immer wieder, der Platz sei ein Wahrzeichen Hamburgs. Ist die Elbdisharmonie auch. Nur, dass die ein Denkmal für den Spaß-EB und seine Freunde sein wird. Daher der große Aufwand. Plakate überall in Hamburg, Werbebriefe, Werbung auf Brötchen-Tüten u.v.m.

Das Wahrzeichen Beatles-Platz hingegen ist auf Initiative des Senders entstanden. Um Längen günstiger als die Disharmonie (500.000 Euro), bei weitem nicht so stark beworben, hauptsächlich durch Spenden getragen (auch wenn die Stadt 2 Euro Fünfzig zugegebenen hat) und trotzdem darf sich der EB die Federn anstecken, wenn er grinsend am 11. September den Platz einweiht. Dabei ist das überhaupt nicht „sein Baby“. Und auch viel zu klein. Bahh.

Will man als einer der Fantastilliarden Touristen, die nach Hamburg tagtäglich strömen, (irgendwann einmal) in die Disharmonie gehen, muss man tief in die Tasche greifen. Will man hingegen den Beatles-Platz anschauen und sich an eine wichtige Station der Briten erinnern, dann geht man einfach hin. Bezahlen muss man dafür nicht. Dafür war er aber auch billiger. Das Hamburger Wahrzeichen Beatles-Platz (gerade einmal 29 Meter im Durchmesser) wird für Jedermann offen stehen, die Disharmonie eher nicht. Und das „lassen wir uns was kosten“. Aktueller Stand derzeit: 340 Mio Euro auf der nach oben offenen Richterskala.