Verzahnung

Hurra! Jetzt wird es noch schwärzer in Hamburg. Die Kriegskassen für den Wahlkampf im nächsten Jahr mussten noch einmal eine kleine Finanzspritze bekommen. Da kaum noch „Tafelsilber“ vorhanden ist, wurde geschaut, was man noch verhökern kann. *hmm* Oh, da haben wir dieses lästige Projekt namens hamburg.de — brauchen wir nicht. Wer will die Mehrheit daran haben? Matze, willst Du? Dann kannste auch gleich mal den Wahlkampf für Ole auf dem Stadtportal vorbereiten. Das wird schon. Hier haste das Teil…

Und wer denkt, man bräuchte dann noch die Mitarbeiter von hamburg.de, der irrt. Wer weiter denkt, dadurch würden Arbeitsplätze geschaffen, der irrt natürlich auch. Oder wer hofft, dass durch den Verkauf der heiß geliebte Springer-Verlag in Hamburg bliebe… – Ein Online-Portal kann man auch wunderbar aus Berlin beschicken. Da muss man nicht wirklich „vor Ort“ sein. Super Deal, Ole. Super Deal.

Farid Müller von der GAL kritisiert zurecht die mangelnde Vielfalt von hamburg.de. Besser wurde es nach der Abschaffung der freien hamburg.de-eMail-Adressen nicht (wir erinnern uns: jetzt muss man dafür bezahlen). Besser wird es vermutlich in Zukunft auch nicht. Ich prophezeie einen Anstieg der Werbung. Blinke-Blinke und Popup hier, Popup dort. Eben eine gelungene Darstellung der Stadt. (Zum Thema Barrierefreiheit will ich mich hier erst gar nicht auslassen…)

Netter Nebeneffekt des Verkaufs (neben der Kriegskasse) ist ja übrigens: Wenn die CDU im kommenden Jahr den Schlüssel zum Rathaus wieder abgeben müsste, dann wäre die Darstellung der Stadt immerhin weiter in schwarzer Hand. Geschickt…

Kommentare (4)

  1. bosch schrieb:

    Das Kartellamt verhindert den Verkauf und unser neuer Bürgermeister Michael Naumann veäußert die Webpräsenz dann an Die Zeit. Das ist auch keine Lösung.

    Mich überrascht nicht, dass der Senat auch in Sachen Darstellung der Stadt in Richtung Privatisierung tendiert. Gleich 51 % an ASV zu verkaufen (Weiß man eigentlich zu welchem Preis?) halte ich für völlig daneben.

    Dienstag, 27. März 2007 um 15:38 #
  2. Dervanil schrieb:

    Hmm… Ich finde diese „freundliche Übernahme“ auch nicht so dolle, aber das Geld landet nicht in der Stadtkasse… Die Stadt bleibt bei ihrem 20% Anteil, während die anderen Gesellschafter (HSH Nordbank, Hamburger Sparkasse und Sparkasse Harburg-Buxtehude) ihre Anteile reduzieren.

    Aber alleine die Entscheidung der Stadt, hier ein de-facto Monopol auf dem Print Markt auch noch mit dem passenden Domain zu garnieren ist sehr bedenklich.

    Mittwoch, 28. März 2007 um 08:09 #
  3. Nils schrieb:

    Danke für die Richtigstellung, wie es sich mit den Finanzen verhält.

    Mittwoch, 28. März 2007 um 09:25 #
  4. u schrieb:

    Hauptsache das Forum.hamburg.de, das von 1999 – 2003 mit des Volkes elektronischer Stimme gefüllt wurde, und 2003 plötzlich abgeschlossen wurde, wird endlich an das Hamburger Volk zurückgegeben und nicht verhökert. Ihr wollt doch sicher auch die lehrrreichen Geschichten der Blogger zu „Schillda“ aus 2001/2002 lesen!? 🙂

    Mittwoch, 28. März 2007 um 14:44 #