Hoppala, das kommt davon, wenn man im Senatsblatt immer nur den Hamburg-Teil nach Schreckensmeldungen durchforstet und dabei andere Themen, die auch etwas mit der Hansestadt zu tun haben, links liegen lässt. Bereits letzte Woche fand sich nämlich im Sportteil ein Bericht über den Neubau des Millerntor-Stadions. Die St. Pauli-Fans, eine eingefleischte, urige Truppe (für alle Nicht-Hamburger ganz kurz zusammengefasst) wollten ein Stadion, das dem Charakter des Vereins und der Fans gerecht wird. Stattdessen kommt Oberverbau-Direktor Walter daher (ich denke, der wird in 20 bis 30 Jahren keine positiven Einträge in den Geschichtsbüchern verbuchen können) und rotzt ein weiteres Glas- und Stahl-Monster in die Hamburger Landschaft. Was er mit dem Domplatz nicht hinbekommen hat, will er nun in Kiez-Nähe nachholen. Ist das irgendein Komplex, den er da ausleben muss? Wer weiß…
Jedenfalls gibt es heute (im Lokalteil) des Senatsblattes nur negative und empörte Leserbriefe zu lesen.
Es gibt Menschen, die wollen einfach nicht verstehen, wie man eine Stadt neu gestaltet. Herr Walter hat vermutlich in seiner Jugend zu viele Sci-Fi-Romane gelesen, in denen ständig von Stahl- und Glasbauten die Rede war — also muss Hamburg als Zukunfsstadt ebenfalls gläsern werden. Auf der anderen Seite gibt es Menschen wie die Leserbrief-Schreiber, die ihre Stadt lieben und nicht in ein Glasmonster verwandelt sehen wollen. Ich bin – wer hätte es gedacht? – auf der Seite der Glasmonster-Gegner.
Kommentar (1)
Nee, ich erinnere mich daran, irgendwo gelesen zu haben, dass eines von Walters Hobbys die Zucht von Zierfischen ist. Begeisterter Aquarianer – das könnte seine Vorliebe für Glas-Stahl-Kästen erklären.