Magerfettstufe

Wer kennt es nicht, das leidige Phänomen: Da hat mal ein Künstler ein gutes Lied geschrieben, es reicht gar zum „Klassiker“, dann dauert es einige Jahre (oder auch nicht) und irgend so ein Möchtegern-Musiker kommt daher und covert das Lied. Was man einst liebte, wird grausam verwurstet und unappetitlich gemacht. 🙁

Was, wenn man aber die Gnade des Zuspätkommens erfahren durfte, erst die Cover-Version hört und danach das Original? Mit dem dringenden Zusatz, dass die Cover-Version tatsächlich auch gut sein muss! Also nicht von einem dieser untalentierten Castingshow-Losern dargeboten.

Das ist bei mir so mit dem wunderschönen Lied Bitches ain’t shit gewesen. Das Original stammt von Dr. Dre, doch das kannte ich gar nicht. Meine erste Berührung mit diesem Liedchen wurde durch den von mir hochgeschätzten Ben Folds praktiziert. Kurz vor dem Hamburger Konzert Anfang des Jahres, wurde ich von einem Bekannten auf das Lied aufmerksam gemacht. Somit wusste ich, was mich erwartete. Die Ben Folds-Interpretation mag ich gerne (wenn man bewusst den Inhalt des Liedes überhört…). Ben meinte selber, dass das Dr. Dre-Lied aus dem Jahre 1992 „ein trauriges Lied“ sei, deswegen spräche es ihn an. Oookayyyy…

Ben schmachtet und stürzt sich anschließend in den Tod (die vielen Gitarristen sind alles Freiwillige, die einfach einen Akustikgitarren-Chor bilden sollten – also nicht wundern):

[Direkt-Ben]

Wer nachlesen möchte, was der gute Ben da singt, der möge sich den Text durchlesen. (Erst freigegeben für Kinder ab 18 Jahren, weil echt pfuibäh!) Mein Bekannter ist übrigens (Halb-)Engländer und selbst er wusste nicht genau, was alle diese unanständigen Worte in dem Lied bedeuten. 😮

Dann musste ich bei Youtube doch etwas suchen, bis ich das Original fand, das allerdings in meinen Ohren auf kein Wohlwollen stößt… 🙁

Und wer wissen möchte, wie ich das Lied live habe erleben dürfen, der schaut bei diesem verwackelten Auftritt in München rein und stelle sich mehr Euphorie und lautstärkeren Mitgesang der Zuschauer vor. Wir Hamburger sind eben ein besseres Publikum. 😛