Vor einigen Tagen hatte ich über die Sinnkrise der deutschen Blogs geschrieben, über einen Beitrag in der SZ, der meinte, deutsche Blogs wollten (vergeblich) eine Gegenbewegung zu den klassischen Medien sein, während in amerik. die Blogs dort schon angekommen wären. Es ging darum, dass die Amerikaner Krisen haben (z.B. Irak-Krieg) und sich in solchen Zeiten nicht auf die klassischen Medien verlassen wollten. Es müssten unabhängige Berichterstattungen her. Soldaten bloggen. Da haben wir unsere (besser: deren) Gegenbewegung.
Dabei braucht man gar keine schreibenden Soldaten in Krisengebieten, möchte man etwas über die Kriegsmaschinerie der Amerikaner in Erfahrung bringen. So ein bloggender Soldat könnte ein Sicherheitsrisiko darstellen. Was, wenn er geheime Stellungen verrät? Oder beschreibt, was für Waffen zum Einsatz kommen? Das könnte gefährlich für die Truppen im Einsatz werden.
Ach Papperlapapp — möchte man als Terrorist o.ä. etwas über die amerikanischen Waffen erfahren, muss man nur die offiziellen Militär-Seiten ansteuern. Diese verursachen nämlich weitaus mehr „Sicherheitsbrüche“, als bloggende Soldaten. Zwischen Januar 2006 und Januar 2007 wurden 1.813 Verstöße gegen die Sicherheitsrichtlinien auf 878 offiziellen Militär-Webseiten gefunden. Dem stehen 28 Verstöße auf 594 „individuellen Seiten“ im selben Zeitraum gegenüber.
Die Militär-Fredies scheinen ganz schön stolz auf ihre Industrie zu sein. So stolz, dass sie freimütig alles ausplaudern. Wer braucht da noch Blogger?