Uuh, das reimt sich ja… — Also ein kurzer, immer noch nicht ausführlicher Blick auf die neue Darstellung der Stadt Hamburg im Internet. Nun haben sie schon einen neuen Auftritt und dann fehlen ihnen Microformats. Zumindest in dem Bereich, den ich angeschaut habe. Aufmerksam bin ich darauf geworden, weil die Stadt Karlsruhe (ca. 289.000 Einwohner, also um Längen kleiner als das selbst ernannte Tor zur Welt Hamburg) Microformats in ihrem Kalender einsetzt. Wo es ja auch absolut Sinn macht. Das entsprechende Microformat ist dann das hCalendar.
Was mir schon anfänglich beim Hamburg-Auftritt auffiel: man klickt sich manches Mal zu Tode. Da klickt man und klickt und wird von A nach B zu D geleitet, die Brotkrume wächst, aber „mal schnell“ an Inhalte gelangen ist nicht drin.
Beim Hamburg-Auftritt muss man auf Kultur & Tickets klicken, möchte man sich einen Überblick über Kultur-Veranstaltungen machen. Mein Augenmerk lag nun auf der linken Seite, wo ich mich immer weiter reingeklickt habe, ohne zu einer befriedigenden Übersicht zu gelangen. Dachte ich mir: „Okay, Hamburg ist groß, Hamburg hat viel anzubieten, das muss in entsprechend viele kleine Unterabteilungen aufgeteilt werden…“ Erst beim zweiten Anlauf fiel in der rechten Seitenleiste der Kalender auf. Aha! Habe ich nicht gleich gesehen. Könnte gerne prominenter gestaltet werden. Man schaut immer nur auf die vielen bunten Bilder auf der linken Seite.
Test, Test. Eins, zwei, eins, zwei
Na schön, der Feldversuch. Gebe ich ein Anfangsdatum und ein Enddatum ein. In diesem Fall 4. bis 23. August. Übrigens: Warum ist das „bis“-Kalenderfeld unter die Eingabe gerutscht (FF3, OSX 10.4.11)? Im ersten Versuch habe ich das „bis“-Datum per Hand eingetragen. Als Kategorien wähle ich „Musik – Rock & Pop“. — Ähm. Okay, in dem Zeitraum finden anscheinend keine Rock- und Pop-Konzerte in Hamburg statt. Was ich ehrlich gesagt nicht glauben kann… :nene:
Erst wenn ich in die Rubrik Musik wechsel und dort den Kalender bemühe, bekomme ich eine Ausgabe von anstehenden Musik-Veranstaltungen. Na… Aus den 37 gefunden Veranstaltungen im Zeitraum 4. bis 31. August wähle ich auf Seite 1 das Konzert von einer (mir unbekannten) Jenny Owen Youngs, die am 6.8. in der Prinzenbar auftritt. Auf der Übersichtseite springt mein Operator jedenfalls noch nicht an, Microformats werden hier noch nicht gefunden. Die Detailseite zum Konzert gibt einige Infos zu der Künstlerin, den Termin und die Adresse der Prinzenbar. Operator schweigt aber auch hier. Keine Microformats. Schade. Sehr schade… Durchgefallen!
Und das kleine Karlsruhe? Klickt man auf den Kalender, werden alle aktuellen Ereignisse angezeigt. Zugegeben, optisch ist das alles nicht so schick wie auf der Hamburgseite. Aber es ist alles im Blick. Was zugegeben auch leichter fällt, finden wohl nicht so unzählig viele Konzerte, Theateraufführungen und Sonderveranstaltungen in Karlsruhe statt, wie in Hamburg.
Ich sehe die Ausstellung Kino & Comics. Comic-Helden im Film. Na, das interessiert mich doch. Klick auf den Link und eine Detailseite wird präsentiert. Mit Infos zur Ausstellung, dem Ort, dem Zeitraum und Microformats! Operator zeigt Adresse, Kontakt und Termin an. Den Termin kann ich also in meinen eigenen Kalender einfügen oder in meinen Online-Kalender. Der Kontakt kann mit einem Klick in mein Adressbuch aufgenommen oder mit einem Klick in GoogleMaps angezeigt werden. Mehrwert sage ich nur! Etwas, was bei der Hamburg-Seite vergessen wurde. Dafür kann ich toll den Artikel bewerten. *gähn*
Der Vollständigkeit halber zur Hamburg-Seite: Befinde ich mich auf der Detailseite zum Jenny Owen Youngs-Konzert, findet man unten den Link „Detailseite“. Dabei dachte ich, ich wäre schon auf der Detailseite? Nein, die Detailseite präsentiert nur die Adresse noch einmal. Ohne Microformats. Außerdem kann man sich den Ort auf einer Karte anzeigen lassen. Man bleibt also dafür im Angebot von hamburg.de. Schließlich gibt es noch den Link „Öffentliche Verkehrsmittel“, der zur HVV-Seite führt. Die Zieladresse ist schon netterweise eingegeben. Allerdings wäre eine voreingestellte Ankunftszeit besser als eine Abfahrtszeit. Behaupte ich mal…
Kommentare (2)
Mein erster Gedanke beim Aufrufen von hamburg.de: Das ist eine Schande.
Mein zweiter Gedanke: Das ist eine große Schande.
Die Domain und das Tor zum Tor zur Welt billig an die Springerpresse zu verscherbeln, die dann für unsere schöne Stadt einen unwürdigen, bunt blinkenden und mit Werbung zugeklatschten Internetauftritt verbasteln lässt mich wieder mal nur denken: „Enteignet Springer!“
Ich bewege mich zu selten auf dem Webangebot meiner Heimatstadt Frankfurt am Main.
Deswegen bin ich nicht in der Lage, einen profunden Vergleich zum Hamburger Angebot zu machen – auf dem ich mich noch etwas seltener bewege… 😉
Aber auch hier fehlen natürlich Mikroformate völlig.
Ich glaube, die Betreiber solcher Stadtangebote sind noch lange nicht so weit, wirkliche Webauftritte zu produzieren und zu verwalten, mit dem eigentlich erforderlichen Vernetzungsgrad und entsprechend direkt verwertbaren Daten (z.B. eben Mikroformate).
In den Inhaltstexten sind ja nicht einmal wichtige Orte bzw. Quellen verlinkt – das ist dieselbe editoriale Hilflosigkeit, wie man sie aus Zeitungsauftritten kennt (oder pure Absicht: bloß nicht nach draußen verlinken!).
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[…] lässt sich neuerlich über Mängel des erneuerten Webangebots der Stadt Hamburg aus. Vor allem kritisiert er, […]