Okay, die Überschrift führt in die Irre. Es wird nämlich unter Spaß-OB von Beust kein Armutszeugnis geben. Einen Antrag der GAL, alle drei Jahre einen Armutsbericht zu veröffentlich – wie es die oppositionelle CDU seinerzeit forderte – lehnte der Senat ab. Einzige Begründung für ein Nicht-Erfassen der Armutszustände in Hamburg:
Ein „ausuferndes Berichtswesen würde die Ämter lahm legen“.
„Ausuferndes Berichtswesen“? Weil in Hamburgs Behörden-Stuben tausende Köpfe acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche nur mit dem Erstellen von Berichten beschäftigt sind. Schon klar.
Kein Armutsbericht ist allerdings doch ein Armutszeugnis. Der Senat möchte natürlich keine Flecken auf der weißen Weste – also wird solch ein Thema einfach unter den Teppich gekehrt. Armut? Igitt. Gibt es unter einer schwarzen Regierung nicht. Verwahrlosung von Kindern – würde es auch nicht geben, wenn die blöden Medien nicht den Fall Jessica so ausgewalzt hätten. So kann man natürlich auch Politik machen.