Das jüngste Beispiel mit dem totalen Ignorieren des Volkswillen, wo der Senat sich über ein klares Nein zur Bebauung des Buchenhofwaldes einfach mal hinweggesetzt hat, zeigt, wie wenig Interesse bei den Volksvertretern *haha* an der Meinung ihrer Auftraggeber vorhanden ist. Hamburgs Spaß-EB hat es dann heute auch klar und deutlich gesagt. Zwar nicht in Hinblick auf den — man kann es durchaus so nennen — Verrat, den sich der Senat beim Bürgerentscheid zum Buchenhofwald geleistet hat, aber immerhin …
Es geht um die Schulreform in Hamburg. Zum Glück habe ich damit nichts zu tun. Ich kenne Lehrer, die ich danach befragt habe, was sie davon halten, ich kenne Eltern, denen ich die selbe Frage gestellt habe. Auf der Seite der Lehrer erntete ich ein Achselzucken. Man wisse auch nicht, wie das umgesetzt werden solle. Man habe aber seine Zweifel. Die Eltern bestätigen dies. Fragen an die Lehrer, wie denn bitte das mit der Schulreform ablaufen soll, werden mit großen Kulleraugen quittiert. Keiner weiß, wie das gemacht werden soll. Aber schön, dass das in dieser Legislaturperiode noch schnell durchgedrückt werden soll … Hauptsache dass — egal wie.
Doch es geht mir nicht um die Schulreform. Die Verhandlungen dazu sind heute erneut gescheitert. Also hat sich der Großmufti von Hamburg hingestellt und — jetzt kommt der Brüller schlecht hin! — gesagt, das Volk möge entscheiden. Das Volk??? Seit wann interessiert ihn denn das bitte? Was er von der Stimme des Volkes hält, hat er unzählige Male gezeigt: Nichts! Und er sagt es auch — etwas blumig:
Ich bin kein großer Fan von Volksentscheiden …
Wissen wir, Herr Bürgermeister. Wissen wir.
Und weil hier jemand sich nicht durchsetzen mag, soll nun das Volk entscheiden. Soso … Der Widerstand gegen die Primarschule ist da. Und niemand (auf Politikerseite) hat es kommen sehen (wollen). Wie so vieles. Doch da springt schon Hamburgs Sylt-Urlauber Nummer 1 zur Hilfe:
… aber ich werde alles dafür tun, damit beim Volksentscheid ein Ergebnis erzielt wird, dass die Einführung der Primarschule erlaubt.
Soll heißen: Egal was bei dem Volksentscheid herauskommt, seine Meinung wird eh umgesetzt. Kennt man ja nun schon zur Genüge.
Übrigens mögen die dummen Schafe Bürger immer schön im Hinterkopf haben, dass der Ausgang des Volksentscheids — zum Beispiel eine klare Absage an die Senatspläne (haben die welche?) — natürlich nichts an seiner Position als Oberhirte ändern wird. Sein Hosenboden klebt bombenfest am Stuhl fest. Und wie gesagt: Ein Nein würde eh mal wieder kassiert werden. Wenigstens darauf ist Verlass bei unserem Senat.