Alles muss man selber machen. Meine Frage nach dem Sinn des Taggings (oder auf deutsch: dem Verstichworten) blieb ziemlich mager beantwortet. Somit musste ich selber ein wenig forschen, was das Ganze soll. Google brachte nicht so arg viele gute Treffer, weshalb ich mich an Technorati gewendet habe. Die sollten es wissen.
Hier habe ich mich durch einige Artikel geklickt und bin bei einem Beitrag von Politik-Digital hängen geblieben. Die Verschlagwortung, das Anhängen von Schlag-, resp. Stichwörter oder eben das Tagging ist eine Methode, Suchmaschinen und damit auch dem Benutzer vor dem Computerbildschirm eine bessere Orientierungshilfe an die Hand zu geben, um einen Beitrag zu finden. WordPress z.B. erlaubt es, Blogbeiträge in selbst bestimmmten Kategorien abzulegen. Das ist schon einmal eine Hilfe. Meine WordPress-Kateogorien helfen bei der Suche auf meiner Seite, sind jedoch für eine webweite Suche nicht sonderlich sinnvoll. Doch das Tagging geht weiter.
Man stelle sich vor, man geht in eine Buchhandlung und möchte das Buch More Eric Meyer on CSS erwerben. Also fragt man die Fachkraft, wo man dieses Buch findet. Beispiel Kategorie: Die Fachkraft schickt einen in die Abteilung mit den Computerbüchern. Da steht man also vor der Wand mit den vielen Computerbüchern, muss nun aber mit schräg gelegtem Kopf alle Reihen durchwandern, bis man das Buch gefunden hat. „Computer“ ist zwar schon eine nette Hilfe – schnell kommt man jedoch nicht zum Ziel und dem Hals tut das auch alles nicht gut. Also muss man nach Schlagwörtern fragen. In diesem Beispiel könnten das sein Webdesign, CSS, Webstandards und eben Eric Meyer.
„Schauen Sie also in der Computerbuch-Abteilung unter dem Schlagwort CSS nach. Dort werden Sie das gesuchte Buch finden“, könnte eine befriedigendere Auskunft der Fachkraft lauten.
Mit dem Tagging hat der Schreiber eines Blogs also die Möglichkeit, seinen Beitrag innerhalb einer Kategorie noch besser auffindbar zu machen. Hilfreich ist dabei in diesem Fall Technorati als Suchmaschine für Blogs. Kleine Plugins, wie z.B. das Bunny’s Technorati Tags erlauben es dem Schreiber, seinen Beitrag ganz einfach mit Schlagwörtern zu versehen. Diese werden dann von Technorati gezielter abgefragt, resp. man erhält auf der eigenen Blog-Seite die Möglichkeit eine Suchabfrage nach genau den vorgegebenen Stichwörtern zu starten.
Das ist schön, das ist gut – hat aber auch seine Nachteile. Es liegt nämlich kein Standard vor, wie man seine Blogbeiträge mit Schlagwörtern versehen soll. In der Buchhandlung gibt es ein System, das eine einheitliche Einordnung nach Stichwörtern zulässt, damit bundesweit in allen Filialen die Bücher gleich eingeordnet werden. Online fängt das Problem schon bei der Sprache an. Soll ich Web-Enwickler oder Webdeveloper schreiben? Oder Web-Developer? In meinem Beispiel: Wer hält einen Blogger davon ab, im Zusammenhang mit Eric Meyer nicht auch das Schlagwort CSS-Guru zu benutzen? Das wäre ein doch eher subjektiv angehauchtes Stichwort. Woher weiß der Blogger, dass jemand anderes auch nach genau diesem Stichwort sucht? Es müssen also möglichst einfache, objektive Stichwörter gefunden werden. Das Sprachen-Problem bleibt dabei erst einmal noch unberücksichtigt.
Tagging ist also sinnvoll, bietet es die Möglichkeit, die Auffindbarkeit eines Artikels zu erhöhen. Es birgt jedoch auch die Gefahr, dass der Beitrag bei stark subjektiven Stichwörtern nicht gefunden wird. Oder man landet dank ungeliebter Spam-Firmen auf deren Seiten, da sie das Tagging missbraucht haben und Suchmaschinen damit in die Irre führen. Ein Umstand der zwar noch nicht eingetreten, der meiner Meinung nach jedoch zu befürchten ist.
Doch bis dahin steige ich in den Zug mit ein und verwende auch bei der Magerfettstufe Tags (Stichwörter). Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema Tagging – also sollte das auch ein passendes Stichwort sein (s.u.).
Kommentar (1)
Keine Pings hier? Dann verweise ich mal eben manuell auf meinen frischen Artikel zum Thema:
http://www.dyingeyes.de/2006/08/15/ueberlegungen-zum-tagging/
Ich wollte das erst als kurzen Kommentar hier schreiben, entschied mich aber dann doch zu einer etwas ausführlicheren Einlassung mit ein paar weiteren Links.
Trackback/Pingback (1)
bunnys technorati tags eingebaut…
und damit ist jetzt nicht gemeint, dass ich amelie hier irgendwo miteingebaut habe, nein! ich habe mir mal von nils was abgeschaut und das dementsprechende plugin implementiert.
was es bringt? mh, so genau hab ich nicht gelesen. sieht aber klasse aus. …