Gestern orakelte ich noch, heute findet man im Senatsblatt die jubilierende Meldung, dass der digitale Wahlstift komme. Die nächste Bürgerschaftswahl im Jahr 2008 wird – hurra und trärä – mit dem digitalen Wahlstift durchgeführt. Hamburg ist mal wieder ganz weit vorne, Weltpremiere, Händeschütteln, Schulterklopfen, Sektkorken blablabla. Doch Halt! Was lese ich da?
Die Einführung der modernen Technik ist erforderlich, weil die bislang übliche Handauszählung der Stimmen wegen des neuen und komplizierteren Wahlrechts dazu führen würde, dass das Wahlergebnis nicht mehr am Wahlabend ermittelt werden könnte.
Welches neue und komplizierte Wahlrecht? Hamburgs Senat hat doch alles wieder auf „Ursprung“ zurückgedreht!? Hamburgs CDU war doch das neue Wahlrecht nicht geheuer, konnten sie doch nicht bestimmen, welcher Betonkopf tatsächlich in den Wahlkreisen an die Macht kommen soll. Also wieso braucht Hamburg für satte fünf Millionen Euro diese Wahlstifte? Verstehe ich nicht. Oder reden wir hier schon wieder von einem anderen Wahlrecht? Wenn der Hamburger bei der nächsten Wahl nur zwei Kreuze machen muss, wie bisher, dann brauchen wir definitiv keine digitalen Wahlstifte! Das riecht doch schon wieder nach Mauschelei, Taschen-aufhalten, Geldverschwendung und „Guck mal, was bin ich toll“-Gehabe.
Apropos Finanzen: Hamburgs Finanzsenator Peiner tritt zum Jahresende zurück. So nicht! Vorher will ich mein Elster-kompatibles Notebook, Herr Peiner!