Bildungs-Comics

Vorhin bin ich mal zufällig beim Deutschlandfunk reingestolpert. Die Anmoderation zum Thema „Von Erziehungsratgebern, Schulbüchern und Kanonlektüre – Forum Pisa vom „Schwerpunkt Bildung“ der Frankfurter Buchmesse“ erwähnte das Wort Comics. Comics als Lektüre für Kinder, um Lesekompetenz zu erreichen? Na, das wollte ich mir dann doch einmal anhören und blieb hängen.

Viel Lala und Blabla über Schulbücher. Irgendwann kam dann doch eine Dame zu Wort, die sich für Comics in (Schul-)Büchereien als Mittel zur Erlangung der Lesekompetenz aussprach. Oho, dachte ich mir. Endlich jemand, der den Comic nicht als Schmuddelheft anssieht, das nur aus Pow, Bang und Zoing besteht. Doch dann die herbe Enttäuschung: Die sprachen tatsächlich nur von #§&@% Mangas! Mangas sind nun wirklich Dreck. Ich hatte bei der Erwähnung von Comics Batman und Co. vor Augen gehabt. Aber nein, japanischer Müll, soll in die Schulen. Na danke. Gerade Batman hat doch als komplexer Charakter, verbunden mit mittlerweile echt starken Geschichten, Potenzial, Jugendliche zu fesseln. Man kann sogar darüber im Unterricht sprechen. Dabei dachte ich während des Vortrags auch an Green Arrow, der im letzten Band für Ablenkung sorgen muss, dazu eine Explosion benötigt und sich nach kurzem Umschauen dazu entscheidet, dass ein SUV doch wunderbar dazu geeignet sei, eine große Explosion zu erzeugen. Zumal der Besitzer eines SUVs eh den Verlust seines „Wagens“ gut verkraften könne. Kauft er sich eben ein neues Wägelchen… Kapitalismus-Kritik, Umweltschutz-Gedanken – alles vorhanden. Und in Zeichnungen, wo der Protagonist nicht immer große Augen und eine kleine Nase hat… Die Dame meinte schließlich noch in dem Interview:

Der Manga ist unglaublich wichtig!

Da wäre ich fast aus dem Stuhl gekippt.

Weiter wurde über den Einsatz von Computern und auch vom Hörbuch geredet. Zum Thema Hörbuch werde ich mich auch noch einmal äußern. Aber nicht jetzt… 🙂