Ein Schelm, der …

In der taz steht ein Interview mit Bäderland-Chef Klauspeter Schelm. Es geht um die Schließung des Bismackbads – obwohl 78,7 Prozent der Altonaer Bürger für den Erhalt des Bads am Altonaer Bahnhof gestimmt haben. Nun bringt Herr Schelm als ein Argumente für einen Neubau an der Holstenstraße an, dass z.B. das Bismarckbad nicht ausgelastet sei. Er geht davon aus, dass ein Bad mit viel mehr Fläche auch mehr genutzt würde. Kann man sich drüber streiten. Wenn „Schwimmen“ an sich nicht attraktiv ist (zu hohe Preise?), wird, meiner Meinung nach, auch ein Bad mit mehr Fläche daran nichts ändern. Na schön, dafür wirbt Herr Schelm auch damit, dass das neue Bad mehr „Spielflächen“ hätte. Also eine Kinderlandschaft, wie sie noch nie dagewesen sei. *hmm*

Die niedrigen Besucherzahlen im Bismarckbad erklärt der Bäderland-Chef dann noch damit, dass die meisten Besucher mit dem Auto anreisen würden. Das neue Bad habe eine Tiefgarage. Dass die Bahn am Altonaer Bahnhof nur ein Katzensprung entfernt sei, ließ er als Gegenargument nicht gelten. Da muss ich aber noch einmal kurz nachlegen. Es ist nicht nur die gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die beim Bismarckbad positiv auffallen. Parkplätze gibt es schließlich auch mittlerweile in Hülle und Fülle. Direkt gegenüber des Bads ist ein neues Parkhaus gebaut worden. Nur so zur Info. Also können auch „Familien mit Sack und Pack“ mit dem Wagen zum Bismarckbad anreisen. Das Argument würde ich also so nicht unterschreiben wollen…

Schön finde ich übrigens auch einen Leserbrief im Abendblatt. Frau Julia B. erwähnt dort interessante Aspekte gegen den Bau des neuen Bads, die ich bisher noch nicht gehört habe.

Nicht einmal erwähnt wird die Tatsache, daß die Anwohner bei der Holstenstraße ihren Walter-Möller-Park nicht verlieren wollen und daß die neue Schule Chemnitzstraße einen kleineren Hof und Fußballplatz bekäme. Zu hohe Kosten? Unsinn! Ein ganz neues Bad wäre natürlich teurer – und erst in vier Jahren (wenn überhaupt) zu haben.