Bescheidenheit ist eine Tugend. Das dachte sich wohl auch der Grinse-Köhler Bundespräsident und so sagte er zur Einweihung des frisch renovierten Schlosses Bellevue u.a.:
(…) Wir wollen nicht protzen, wir wollen nicht mehr scheinen als wir sind. (Quelle: tagesschau.de)
Herr von Beust, nehmen Sie sich doch mal an dem ewig Lächelnden ein Beispiel. Eine Elbphilharmonie benötigen wir in Hamburg einfach nicht. Wenn, wie Ringfahndung darauf hinweist, die Philharmonie gebaut werden soll, damit man in der Welt Hamburg mit irgendwas verbindet, dann kann ich nur sagen: Man stelle sich irgendwo auf der Welt hin und sage in gebrochenem Englisch „Hi, I’m from Hamburg, Germany!“ Sofort wird man hören „Ah, the Reeperbahn“ oder „Ah, the Herbertstreet“. Also: Hamburg hat seine Attraktionen, man verbindet Hamburg mit etwas. Aber das ist natürlich nicht fein genug. Iiih, so ein Schmuddelkram. Oder der Michel – auch etwas, das man außerhalb Hamburgs kennt. Reicht ebenfalls nicht? Ach so, da hängt kein Messingschild mit der Aufschrift „Der Michel dankt seinem großen Schöpfer und Erbauer Ole von Beust und seiner Partei“ – so, wie es später an der Elbphilharmonie prangen wird. Sorry, aber dafür seid Ihr zu spät.
In Bescheidenheit sollten sich übrigens auch die „Du bist Deutschland“-Macher üben. Wenn 50% hinter der Aktion stehen, so sind es aber auch 50%, die nicht dahinter stehen. Dann doch mal bitte das Getöne etwas leiser halten.
Kommentare (2)
Dazu bleibt noch zu sagen, dass sowohl der Herr Döpfner, als auch der Herr Dingsda … Herr Schirmacher – zwei der Initiatoren besagter Kampagne – in Interviews in „Die Zeit“ unabhängig voneinander sinngemäß verkündeten, dass, bekleideten sie nicht so unglaublich wichtige Positionen, sie sich aus Deutschland verpissen würden.
War das jetzt Deutsch? Ist auch egal. Bin schließlich nicht Deutschland.
Auf alle Fälle war es deutlich! 😉 Deutlich auch von den beiden Herren.
Für alle Interessierten: David sprach von diesem Interview.