Endlich hat unser Spaß-Senat mal etwas richtig gemacht. Man mochte ja schon nicht mehr dran glauben. Da hat sich jemand gedacht, dass – wir wussten es schon immer – das gesamte Personal an Schulen ein einziges faules Pack ist. Von den Schülern wollen wir hier mal gar nicht reden…
Lehrer sind ohnehin die Beschäftigtengruppe, die am wenigsten für ihr Geld macht. Wer wird sonst noch fürs Ferienmachen bezahlt? Einen Tick müßiger sind natürlich noch die Sekretärinnen – ich gehe einfach einmal davon aus, dass der Großteil der in einem Schulsekretariat Beschäftigten weiblich ist – in den Schulen. Was machen die schon? Kaffee trinken, tratschen und von Zeit zu Zeit Kopierpapier nachbestellen. Genau hier schlägt die Behörde von Büchergeld-Desaster Dinges-Dierig zu. Um die Schulangestellten in den Sekretariaten von ihren breiten Hintern zu holen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie auch endlich einmal etwas für ihr Geld machen, gab es gestern ein kleines Überraschungs-Paket.
Wir erinnern uns doch bitte noch alle an das Hin und Her i.S. „Beförderungsgeld für Kinder aus finanzschwachen Familien“? Das war die Aktion, gegen die sich der Senat vehement sperrte und erst nach einigen Protesten breitbeinig hinstellte um sich selbst auf die Schulter zu klopfen. Natürlich gäbe es weiterhin das Beförderungsgeld, wurde da mit knirschenden Zähnen und gequältem Lächeln verkündet. Und wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk gab’s gleich noch einmal einen Tropfen auf den heißen Stein weiteren Geldsegen dazu. Mit einer kleinen Einschränkung. Das Geld ist jetzt an die Strecke gebunden, die die Kinder von der Schule entfernt wohnen.
Also gestern dann das Überraschungs-Paket. So eine Sekretärin bekommt ja nur zum Geburtstag und zur Entlassung Blumen oder einen Kaffee-Becher. Was würde sie wohl jetzt erwarten? Die Antwort: Ein Falk-Faltplan und ein Entfernungsmess-Rädchen. – Oh. Toll… 🙁 Wozu soll das denn sein? Als mir Herr S. – mein Mann an der Schulfront – davon erzählte, war mir schon klar, worauf das hinaus läuft. Jetzt dürfen die Sekretärinnen auf dem Faltplan die Busstrecken der Schüler mit dem Messgerät abfahren. Und es sei gesagt: Das ist nicht leicht! Schon gar nicht, wenn man grobmotorisch veranlagt – oder im Koffein-Rausch ist.
So sieht man also in den nächsten Tagen die armen Schreibkräfte über die Pläne gebeugt und fitzelige Straßen mit einem unhandlichen Gerät abfahren. Die haben ja auch sonst nichst zu tun – geschieht ihnen also ganz Recht.
An der Schule, aus der ich die Information habe, haben sich übrigens Sekretärin und Schulleiter zusammen getan. Er fährt jetzt die Strecken mit dem Wagen, sie mit dem Fahrrad ab. Dann wird verglichen.
Und wer nun denkt, das sei Schikane, oder absoluter Schwachsinn – dem stimme ich am Ende des Beitrags dann doch noch zu. Was für eine Pfennigfuchserei. :nene: Aber ist schon richtig, wir müssen nun einmal sparen.