Super tanken

Schnell eingeworfen. Eben gesehen: Superman Returns. Die Kritik steht zwar auch auf einer anderen Seite, aber für Euch, hier noch einmal der Fastfood-Inhalt: Sups war fünf Jahre im All, um nach Krypton zu suchen. Als er zurück auf der Erde ist, muss er feststellen, dass sich einiges getan hat. Lex Luthor (Kevin Spacey) ist auf freiem Fuß, hat Sups‘ Festung der Einsamkeit entdeckt und will mit Alien-Technik die Welt beherrschen. Und Supies große Liebe, Lois Lane (Kate Bosworth) hat einen Anderen, ist Mutti und im Übrigen nicht ganz so gut auf Superman zu sprechen.

Meinung: Ich war absolut begeistert! Man muss wohl ein wenig den Charakter Superman mögen. Klar, er ist ein ewiger Pfadfinder. Manche werden das langweilig finden. Er ist eben kein Batman, hat also auch nicht dessen Probleme. Supermans Problem ist, dass er einsam ist. Er ist ein Alien. Ein Alien, das alles machen kann und eine sehr hohe Moral hat. Superman ist aber auch ein Mann, der seine Lois Lane über alles liebt. Ein wichtiges Thema im Comic.

Nun muss er feststellen, dass seine große Liebe nicht mehr für ihn erreichbar ist. Liebesschnulze? Vielleicht. Aber Regisseur Bryan Singer tritt das Thema zum Glück nicht s.o. breit.

Ganz klarer Pluspunkt ist selbstverständlich Kevin Spacey, der den Bösewicht grandios verkörpert. Ist eben ein exzellenter Schauspieler. 😀 Und der Neue? Was ist mit Brandon Routh, der ein schweres Erbe antreten musste? Der Mann hat es sehr gut gemacht. Wenn er Superman ist, dann ist er stark, heroisch. Wenn er Clark Kent ist, dann ist er, wie zu den Anfängen der Comics, sehr trottelig. Charmant, aber doch trottelig. Mir hat Brandon Routh jedenfalls gut gefallen.

Kumpel neben mir langweilte sich merklich, doch für mich hatte der Film so manchen Moment parat, in dem ich selig wie ein Honigkuchen-Pferd vor mich hingrinste. Bryan Singer hat Superman Returns mit viel Liebe zum Comic-Helden und zum Detail umgesetzt. Hut ab. Kleine Anspielungen an klassische Comic-Momente sind natürlich nicht für jeden Kinogänger erkennbar, aber wie schon gesagt – Ich habe oft selig gegrinst. 🙂

Gerne mehr von dem Stoff. Ist gute Kino-Unterhaltung. Dann aber mit noch mehr Action bitte. Die war hier etwas mager vertreten. Das, was man sah, war gut, die Computer-Tricks (bis auf einen) erste Sahne. Ich sage: Eine gelungene Fortführung der Christopher Reeve-Filme, die behutsam in die Thematik einführt.

Für alle Comic-Freaks: Superman Returns ist nicht in die Comic-Kontinuität einzureihen! Im Film ist z.B. Pa Kent gestorben – das ist im Comic nicht der Fall. Und… – aber das verrate ich nicht. 😛

Was ich nicht verstehe: Warum bringt Paninic die Geschichte, die vor dem Film spielt, erst zum Filmstart heraus? Ist doch schließlich die Vorgeschichte.

Und: Ob Kate Bosworth nun die erotischste Lois Lane ist – ich weiß nicht. Ich finde ja Erica Durance in Smallville ganz apart. Kate Bosworth ist trotzdem eine gute Besetzung! Um Läääängen besser als die Heulsuse Katie Holmes, die mich in Batman Begins tierisch genervt hat…

Ende.

Kommentare (3)

  1. Peter schrieb:

    Danke Nils, das macht Hoffnung. Ich kann die ganzen Superman ist langeweilig Rufe nicht mehr hören. Es muß nicht immer alles dunkel und cool sein. Bei uns im Cinplex läuft der sogar im O-Ton.

    Donnerstag, 17. August 2006 um 17:44 #
  2. mannelossi schrieb:

    Ich hatte ein bisschen Angst vor dem Film, aber nach Deiner Fürsprache, werde ich es auch wagen. 🙂

    Donnerstag, 17. August 2006 um 18:30 #
  3. Nils schrieb:

    @Peter: Das sehe ich auch so. Es muss nicht immer alles düster und bluttriefend sein. Superman ist „Heile Welt“ – aber im Angesicht der Tatsache, dass unsere Welt ja auch nicht so unbedingt perfekt ist, finde ich, kann ein Superheld gerne einmal diesen kleinen Funken Hoffnung versprühen. Wer könnte das besser als Superman? 🙂 Und schaut man sich die (bei uns) aktuelle Story-Line „Infinite Crisis“ an, dann sieht man, dass Sups auch ganz schöne Probleme haben kann. So als Pfadfinder in einer Welt, die um ihn herum langsam zusammen fällt. ‚Menschlich‘ fällt mir als Stichwort dazu ein.

    Ich fand den Film gut. Basta!

    Donnerstag, 17. August 2006 um 19:24 #