Das unterschreibe ich doch, Herr Sting. Und dabei will ich noch einmal daran denken, was in mir vorgeht, wenn z.B. die ersten Töne von „Every breath you take“ erklingen und dann nach einigen Sekunden klar wird, dass das wieder einmal eine dieser stinklangweiligen Cover-Versionen von irgendwelchen kleinen Piepie-Mädchen oder -Jungen ist, die vielleicht gut aussehen und sich entsprechend vermarkten lassen, die aber sonst absolut talentfrei sind. Eventuell noch im Bett, aber das kann und will ich nicht beurteilen. Singen können die jedenfalls nicht, geschweige denn, ein eigenes Lied schreiben. Nicht umsonst hat deren Produzent die Rechte an einem guten Lied gekauft und hofft damit das Rad noch einmal neu zu erfinden. Quatsch, will er natürlich gar nicht. Das Rad ist im scheiß-egal, der Rock ebenso. Hauptsache seine Kasse stimmt. Ausverkauf! Ausverkauf!
Ähnlich verhält es sich im Hip Hop. Ein ewiges Zurückgreifen auf alte, auf gute Rhythmen. Bloß nicht einmal selber etwas komponieren. Mit ein wenig Übung am Programm würde sogar ich solche Klangteppiche hinbekommen – und ich bin der Prototyp des Unmusikalisch-Seins.
Meine Streifzüge durch die „Hörer die dies gekauft haben, haben auch jenes gekauft“-Abteilung bei iTunes und Amazon ist immer öfter von Enttäuschung überschattet. Hört sich doch irgendwie alles ziemlich gleich an. Und überhaupt: Mal so richtig guten, soliden Rock? Gibt es kaum noch. Ich habe noch 3 Doors Down als einzigen, mir bekannten Rettungsanker. Kein Grunge, kein Metall, kein Indie, kein Progrock (was ich auch alles höre), sondern – in meinen Ohren – solides Rock-Stückwerk.
Jetzt ist man nicht mehr nur noch politikverdrossen, sondern auch noch musikverdrossen. Blöde Zeit…