Studium

Ja, lange ist es her, dass ich einen Hörsaal von innen sah. War aber meist auch nie so lustig, dass man von sich aus gerne hingegangen wäre. Einzig die Weihnachtsvorlesung in der Chemie, die war klasse. Da battelten ein Schweizer und ein echter Hamburger Jung, so mit Zweireiher und Goldknöpfen, sich die Finger wund. Die beiden Chemiker erklärten Chemie auf sehr anschauliche, laute, knallende, stinkende Weise. Der Hörsaal war immer bis unter die Decke voll.

Bis unter die Decke voll war auch Howard J. Hall vom Warrington College of Business der University of Florida während seiner letzten Vorlesung. Stand zwar BWL drauf, das war aber üüüüberhaupt nicht drin. Der gute Mann giggelt vor sich hin, schweift ab, zeigt den Mittelfinger und redet über alles möglich – nur nicht über BWL.

Die Aktion mit dem Mittelfinger kannte ich allerdings schon vorher.

Naja, Mr. Hall musste seine Tüten drehen Taschen packen und unterrichtet nicht mehr. Wie immer im Leben ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ist ein so lustiger und redseliger Prof etwas schönes, auf der anderen Seite ist ein zugedröhnter Prof auch ziemlich peinlich (wie eigentlich jeder Zugedröhnte…). Wie es zur Entlassung kam, kann man hier und hier sehen.

Wobei er mit einer Aussage Recht hatte: Management ist nicht alles auf der Welt! 🙂 [via]