Wir haben uns alle so lieb

Finanzsenator Peiner – das ist der, der wegen des Verkaufs der LBK in Verruf geraten ist – hat gefragt, wie denn Oles Schäfchen mit der Stadt zufrieden sind. 3000 Befragte und alle jubeln super, klasse, dufte und knorke. Hamburg ist top!

Gut, würde man mich fragen, wie ich Hamburg finde, würde ich auch bekunden – ganz der Lokalpatriot -, dass ich diese Stadt sehr mag. Nur den Senat nicht. Der baut ständig Mist.

Zurück zur Befragung: Die Verwaltung (damit ist jetzt nicht der Senat gemeint) der Stadt hat sehr gut abgeschnitten, ebenso die Ordnungshüter (damit ist nicht Nagel gemeint). Mängelpunkte sind, da stimme ich doch fröhlich ein – weil wir sind hier in Hamburg alle superglücklich und froh (Ist da was im Wasser drin?) -, die schlechten Fahrradwege und einige Schmuddelecken.

Bei solchen Befragungen bin ich dann doch gerne skeptisch. Wer wurde befragt? Und viel wichtiger, wie wurde befragt? „Wie sind Sie zufrieden mit ihrem Wohnort?“ ist etwas anderes als „Sie sind doch zufrieden mit Hamburg, oder?“ So oder so, es gibt auch negative Äußerungen wie z.B. den Zustand von Spielplätzen. Doch Peiner hat dafür eine Lösung:

Ich habe meinem Kollegen Senator Michael Freytag diese Dinge ans Herz gelegt.

Freytag ist schließlich Bausenator und ein Könner im Versprechen! Wenn auch nicht mehr lange, denn aus dem Bau- wird bekanntlich demnächst der Finanzsenator. So sind beide fein raus aus der Sache und Beschwerden gehen in den Mühlen der gelobten Behörde unter.

Im Endeffekt wurde natürlich nicht gefragt, wie man mit der Stadt zufrieden ist, sondern was man vom Service von Polizei, Arge, Kfz-Zulassungsstelle, Finanzämtern und den Kundenzentren hält. Wie man allerdings von der Zufriedenheit mit der Kfz-Zulassungsstelle zu einer Aussage kommt, dass man, bzw. die Bürger, mit der Stadt zufrieden sind… – Naja.