So, der amerikanische Kongress ist also nun fest in demokratischer Hand. Das könnte jetzt mit dem „Regieren“ etwas schwerer werden für die Marionette Bush. Wir werden sehen.
Doch am Rande, abseits des großen Traras um Frau Pelosi, gab es auch Interessantes zu beobachten. Zum Beispiel, dass im Kongress fröhlich mit zweierlei Maß gemessen wird. Da haben wir den Republikaner Keith Ellison, der als erster Muslim in den US-Kongress gewählt wurde. Der gute Mann wird jedoch von einem Parteikollegen als Bedrohung für amerikanische Werte angesehen. Hö?
Naja, Ellison wollte – keine Ahnung, ob er es im Endeffekt auch gemacht hat – seinen Amtseid nicht mit der Hand auf der Bibel schwören, sondern, gemäß seines Glaubens, auf dem Koran. Himmel, Hölle, Pestilenz und Froschplage. So geht das nicht, sagte Virgil Goode, Republikaner aus Virginia.
Der Gag an der Sache: Der Koran, auf den Ellison schwören wollte, stammte aus dem persönlichen Besitz von Thomas Jefferson und ist sogar in englischer Sprache verfasst. Aber Goode spuckte gleich Galle und meinte, dass seine Wähler es wohl lieber sähen, wenn in einem sauberen Kongress auch schön auf die Bibel geschworen würde. Dass Jefferson als Verfasser der Unabhängigkeitserklärung selber aus Virginia kam und sich für eine Trennung von Kirche und Staat, für eine große Freiheit des Einzelnen und für eine starke föderale Struktur der Vereinigten Staaten einsetzte… – ja, dazu wollte Goode dann doch wieder nichts sagen.
Aber es wird wohl eh nicht lange dauern, dann fällt Ellison *huch* unter den Patriot Act und ist „als Bedrohung für amerikanische Werte“ weg vom Fenster. Sehr christlich das alles…
Kommentar (1)
das Schlimme ist – die Demokraten sind eigentlich auch nur Republikaner ohne Rückgrad :-0