Seit geraumer Zeit kappeln sich die Genossen der Hamburger SPD fröhlich untereinander. Schade eigentlich. Ich habe keine der Reden von SPD-Parteichef Petersen oder von Parteivize Stapelfeldt gehört, das gebe ich zu. So oder so scheinen mir beide allerdings recht farblos. Petersen fand ich schon immer unscheinbar. Dann machte er eine provokante Äußerung und schon hatte er die halbe Partei gegen sich – der Krach begann.
Petersen und seine Herausforderin Stapelfeldt wollen beide im kommenden Jahr Kronprinz von Beust von seinem ihm viel zu hohen Thron kippen. Recht so! Aber ob diese Querelen innerhalb der Oppositionspartei wirklich ein so gutes Licht beim Wähler hinterlassen, ist zweifelhaft. Frei nach dem Motto: Warum sollte ich einen der Streithähne wählen, wenn ich den ewig grinsenden und stets zurückhaltenden, ja gar stummen Spaß-Bürgermeister von Beust bereits habe? Nach einer Einigung am morgigen Sonntag, wenn rund 11.000 Parteimitglieder abgestimmt haben werden, wer von Beust die Stirn bieten soll, muss bei der SPD unbedingt Ruhe einkehren und den Hamburgern Zusammenhalt signalisiert werden. Denn: Ein Wechsel muss her!
Am Rande des innerparteilichen Hickhacks gab es noch einen kleinen Aufruhr, weil Stimmungsumfragen wohl eher als Stimmungsmache missbraucht wurden. So hat z.B. der Lokalsender HH1 auf seiner Seite eine Online-Umfrage geschaltet gehabt, die ein sehr verzerrtes Bild Bot. weshalb die Umfrage jetzt auch wieder offline ist.
Die letzte Anhörung vor der morgigen Abstimmung wurde von der Presse mit unterschiedlichen Augen gesehen. Das Senatsblatt schreibt, dass alles flauschig-weich gewesen wäre, während die taz von weiteren Hack-Attacken spricht.
Ist mir egal, wie die Sitzung tatsächlich verlief. Unterm Strich bleibt die Forderung: SPD, reißt Euch zusammen und schafft klare, sowie geschlossene Verhältnisse, wer den CDU-Senat verscheut! Ansonsten muss ich davon ausgehen, dass Ihr gar nicht wechseln wollt!? 🙁
Kommentare (2)
da es die genossen bis heute nicht geschafft haben, konstruktive oppositionspolitik zu betreiben, haben sie es auch nicht verdient, diesen lauen senat abzulösen. ist doch egal, mit welchem blassen spitzenkandidaten es in den nächsten wahlkampf geht – es kommt mir so vor, als seinen alle immer noch persönlich beleidigt, weil die hanseaten es sich erlaubt haben, mehrheitlich mal anders zu wählen…
Na ja, jetzt hat die SPD Hamburg einen handfesten Skandal. Vielleicht sollte die UN bei der nächste Mitgliederbefragung Wahlbeobachter entsenden.
Diese Chaoten- und Intrigantentruppe (von hamburgischer SPD) schafft es locker, auch meine schlimmsten Befürchtungen zu toppen.