Na schön, wir haben alle mitbekommen, dass die Hamburger SPD nach dem Wahlstimmen-Debakel in einer Krise steckt. Als Lösung wurde ein Köpfen der Partei-Führung gewählt. (Ein Akt, den ich übrigens niemals von der CDU erwarten würde. Die sitzen alles aus, egal wie tief sie im Dreck hocken…) Stellt sich nun also die Frage, wer soll die Partei gegen den derzeit amtierende Spaß-Bürgermeister ins Feld führen, wenn im kommenden Jahr die Bürgerschaftswahl ansteht?
Offensichtlich wollen die SPDler, jetzt da sie kopflos sind, ein altes, ein bewährtes Eisen ins Feuer legen: Henning Voscherau soll es wohl machen. Es gibt viele, die den Mann nicht mögen. ich fand ihn – nicht gerade sympatisch – aber doch stets passend als Bürgermeister der Hansestadt. Voscherau hatte für mich kleinen Steppke damals immer eine hanseatische Kühle, die ich stimmig und auch irgendwie repräsentativ fand. Zum Politischen kann ich nichts sagen — damals war Politik für mich nur ein Medienrauschen im Hintergrund. Ich weiß nur, dass er 1997 zurücktrat, weil er ein rot-grünes Bündnis nicht gut heißen wollte. Na…
Auch wenn ich vor nun mehr ach so vielen Jahren Voscherau „irgendwie gut“ fand, bin ich mir nicht sicher, ob er die günstigste Lösung für die aktuellen Probleme darstellt. Die Entscheidung den 65-Jährigen zum Spitzenkandidaten zu küren, hat für mich den Beigeschmack einer Notlösung. Der SPD scheint es wohl an frischem, dynamischen Blut zu fehlen (nichts gegen das Alter des Altbürgermeisters).
Dabei fällt mir eine Bürgerschaftssitzung ein, die ich mir im Internet anschaute (ich glaube die, in der der Kusch-Nachfolger, der Dingensda, na wie heißt der doch noch?, ins Amt eingeführt wurde). In der Sitzung gefiel mir ein SPD-Politiker sehr gut. Leider weiß ich nicht mehr den Namen, nur soviel, dass er nicht sehr alt war. Aber wie der junge Politiker die geifernden CDUler, die mal wieder nur laut waren und rumpöbelten, ganz ruhig, ganz sachlich, absolut spitzfindig und überaus charismatisch in ihre Hundehütten verwies — das war köstlich anzuschauen. Warum kommen solche jungen Politiker nicht hoch und bekommen eine Chance, sich zu profilieren? Hätte die SPD ihrem Nachwuchs den Freiraum gegeben, den man jungen Pflanzen zum Austreiben nun einmal gewähren muss, dann hätten sie jetzt wohl auch nicht das Problem, die alte Garde ins Rennen schicken zu müssen. Aber so ist Politik nun einmal: politisch. Auch intern wird nur gehakt.
Kommentar (1)
….vielleicht jetzt mal bei Klaus v. D. anfragen?