Noch ein paar Worte zu diesem netten Thema, das gerne polarisiert. Wie von mir gedacht, hat der Senat sich über den Bezirk hinweggesetzt und lässt nun die Harley Days doch zu. War klar. Ebenfalls klar war der Grund: viele Biker = viele Touristen = viele Übernachtungen = viel Geld. Also rein wirtschaftliche Gründe. Irgendwie verständlich auf der einen Seite, auf der anderen aber auch unmöglich…
Dass die Harley Days kämen war mir also schon im voraus klar. Die Argumentation des Wirtschaftssenators Uldall finde ich hingegen eine Frechheit:
Jeder, der in die Nähe des Heiligengeistfeldes gezogen ist, wusste, dass dort große Veranstaltungen stattfinden, die mit Lärm verbunden sind.
Weiter lässt sich Uldall aus, dass – auf die Waagschale geworfen – die Harley Days wichtiger sind als die Bürger. Der Nutzen der Stadt überwiege, so der Senator. Das hat für mich den Beigeschmack von a) Was geht mich der Bürger an? (eine weit verbreitete Ansicht unter Hamburger CDU-Politikern) und b) Haben die doch selber schuld, wenn die Leute da hinziehen.
Lärm auf dem Heiligengeistfeld, sehr geehrter Herr Uldall, ist nicht gleich Lärm. Der DOM z.B. ist zum einen bei weitem nicht so laut wie die Harley Days es sind und „lärmt“ auch nur von 15h bis 23h. Vielleicht ein wenig darüber hinaus.
Frech! Als die Leute in die Nähe des Heiligengeistfeldes gezogen sind, haben sie bestimmt nicht daran gedacht, dass sie für drei Tage neben dem Startfeld eines Flughafens ziehen würden. Davon abgesehen knattern die Herrschaften nicht nur auf dem Heiligengeistfeld, die schieben ihre Maschinen wohl kaum auf den Platz, um dann dort aufzudrehen. Die Zubringerstraßen, auch hier in Ottensen, werden fünf Tage lang (drei Tage Harley Days, zwei Tage An- und Abreise) in einer Tour knattern, röcheln und dröhnen. Sind wir auch alle selber schuld, dass wir hierher gezogen sind?
Überspitzt stelle ich mir manchmal die Frage, was die Bürger in Hamburg überhaupt noch zu suchen haben…