Wer diesen Blog aufmerksam liest, der weiß mittlerweile warum man RSS benutzen sollte, was man beachten muss, wenn man RSS anbietet und wie man an die RSS-Feeds gelangt. Eigentlich dachte ich, das Thema wäre damit erschöpft, doch man kann noch ein wenig an der Geschichte feilen.
Man stelle sich vor, man hat einen Blog und schreibt fröhlich Geschichten, die die Welt nicht braucht, die aber gerne gelesen werden. Nach aufmerksamer Lektüre der Magerfettstufe weiß man, wie und warum man RSS einsetzen soll. Andere kommen vorbei und abonnieren die News-Feeds. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Qualität der literarischen Ergüsse des eigenen Blogs und die Leute strömen aus allen Teilen des Landes auf die Seite. Alle abonnieren sie die Feeds. Nun sind Feeds an sich klein und fein in einer Datei enthalten, die vom News-Reader regelmäßig abgeholt wird. Das bedeutet aber auch, dass auf der Seite des Anbieters sog. Traffic anfällt. Immerhin wird diese Datei vom Server auf den heimischen Computer des Abonnenten geladen. Bei manchen Anbietern kann das zu Mehrkosten oder „verstopften Leitungen“ führen. Was kann man machen? Die RSS auslagern!
Nachdem ich Michael mit meinen eMails genervt habe und er an meinem Nichtverstehenwollen schier verzweifelte, habe ich es dann doch gewagt: Ich habe meinen News-Feed ausgelagert. Feedburner ist eine gute Anlaufstelle. Hier zunächst die Vorgehensweise, dann noch einmal der Grund und schließlich etwas Schönheitskorrektur.
Einrichten
Nichts einfacher als das. Man gehe zu Feedburner und wird gleich mit einem Eingabefeld in der Mitte der Seite konfrontiert. Hier die eigene Internet-Adresse (z.B. www.magerfettstufe.de) eingeben. Feedburner schaut, welche RSS angeboten werden und schlägt vor, welchen man wählen sollte. Im nächsten Schritt kann man noch einen Titel des Blogs eingeben (Feed Title) und ggf. an der Feed-Adresse (Feed Address) etwas ändern. Dann noch einen (kostenlosen) Account anlegen, indem man einen Benutzernamen, ein Passwort und eine eMail-Adresse angibt. Das war es schon. Fast.
Im weiteren Schritt klickt man sich schnell durch, ob man z.B. ein Podcaster ist. Was dann passiert weiß ich nicht, da müsste der geneigte Leser selber suchen. Wer mag, kann auch gleich einen Pro-Account anlegen, der kann mehr, kostet aber auch Geld.
Auf der Blogseite
Feedburner weist den frischen Account-Besitzer auf der Begrüßungsseite darauf hin, was man auf der Seite des Blogs noch machen muss. Derzeit haben wir schließlich nur einen Account bei Feedburner. Nun müssen der Feedburner und der Blog zusammen finden.
Bei WordPress schaut es so aus, dass man dieses Plugin herunterlädt. in das Plugin-Verzeichnis auf dem eigenen Server hochlädt und im Plugins-Menü aktiviert. Danach in Einstellungen > FeedBurner gehen und bei Punkt 2 die URL angeben, die beim Anmelde-Prozess von Feedburner generiert wurde (Feed Address; z.B. http://feeds.feedburner.com/yourfeed). Das war es soweit. Dieses Plugin bewirkt, dass eine Umleitung stattfindet.
Die Blog-Leser haben zwar in ihrem Newsfeed-Reader immer noch die alte RSS-Feed-Adresse stehen, diese sollen sie aber gar nicht abrufen. Also im Grunde rufen sie sie schon ab, aber greifen dabei nicht mehr auf die RSS-Datei zurück, die auf dem eigenen Server liegt, sondern holen sich ab nun die Feeds von Feedburner. Die Herrschaften kommen nämlich alle 30 Minuten vorbei und schauen, ob sich etwas Neues getan hat, ziehen dann die entsprechende Datei und lagern sie bei sich zwischen. Der Abonnent holt nun die zwischengelagerte Datei ab. Das nennt sich Ersparnis von Traffic.
Sinn & Zweck
Neben der Traffic-Ersparnis kommt noch hinzu, dass man mit Feedburner ein Werkzeug zur Hand hat, das einige Statistiken zum Blog erstellt. Wann wurde auf meinen Blog zugegriffen? Wie viele Leute haben meinen Feed abonniert? Womit? Alles Fragen, die im Administrationsbereich des eigenen Feedburner-Accounts beantwortet werden.
Schönheitskorrektur
Wer in WordPress einen Artikel schreibt und ihn veröffentlicht, der „pingt“ gewisse Update-Services an. Wer Jagd auf Roter Oktober gesehen hat, der weiß ungefähr, was ein Ping ist. Ein Signal, das ausgesendet wird. Nun wollen wir keine russischen U-Boote aufspüren, aber die Welt da draußen soll wissen, dass sich auf dem eigenen Blog etwas getan hat. Dazu wird gepingt.
Unter Einstellungen > Schreiben des Admin-Bereichs findet sich der Punkt Update-Services. Standardmäßig stehen dort zwei Services drin: http://rpc.pingomatic.com/ und http://ping.wordblog.de/. Hat man gerade eben einen Artikel veröffentlicht, wird ein Signal an diese beiden Dienste geschickt. Man kann das sogar nachprüfen. Auf der Seite von WordBlog findet man nämlich seinen frisch geschrieben Artikel verlinkt. Jaja, die Wunder der Technik.
Aaaber: Wir haben unsere Feeds ausgelagert. Und ich schrieb oben, dass die Leute von Feedburner nur alle 30 Minuten auf dem eigenen Blog vorbeischauen. Wenn die gerade erst da waren, dann dauert es satte 29 Minuten, bis die Abonnenten-Welt von meinen Top-Mega-News erfährt. In der Zwischenzeit kann die Meldung „Die Welt geht in 25 Minuten unter“ völlig veraltet sein. Deshalb muss man Feedburner auch noch mitteilen, dass der eigene Blog aktualisiert wurde.
Unter die beiden bereits bestehenden Update-Services (s.o.) kommt noch eine Adresse, die jetzt beim Veröffentlichen ebenfalls angepingt wird: http://ping.feedburner.com/ (die Einträge müssen mit einem Zeilenumbruch getrennt werden, also untereinander stehen). Die Aktualisierung bei Feedburner klappte bei mir übrigens sofort. Bei WordBlog brauchte es einige Tage, bis meine frischen Einträge auch sofort aufliefen.
Kommentare (4)
Schöne Beschreibung. Nutze ja auch seit einiger Zeit Feedburner. Obwohl ich Feedburner auch wie von Dir beschrieben anpinge, habe ich das Gefühl, dass es deutlich länger als eine halbe Stunde dauert, bis neue Artikel ausgeliefert werden. Hast Du ’ne Idee, woran das liegen könnte?
Nicht wirklich. Aber (habe ich im Beitrag vergessen zu erwähnen) wenn das mal etwas länger dauert mit dem Anpingen, dann kannst Du ja mal auf dieser Ping-Seite Deinen Blog eintragen. Das ist die „Hallo Feedburner, nun komm aber mal vorbei Du Hund“-Möglichkeit. Sehr direkt. Keine Ideallösung, da man immer wieder nach jedem Beitrag pingen muss, aber das Ding hilft kurzfristig. Ist echt schnell.
Das habe ich eben mal ausprobiert und es hat wirklich geklappt. Vielen Dank für den Hinweis. Bei den wenigen Beiträgen. die ich veröffentliche, kann ich auch manuell pingen.
Bei mir geht seit 5 Tagen trotz pingen keine aktuellen Posts mehr im Feedburner. Kennt jemand das Problem ?
Mfg
Sascha von Blogjack.de