Groß (was man relativ sehen kann) tönte gestern noch das Senatsblatt, EB-Kandidat Michael Naumann wollte Michael Otto als Finanzpolitischen Berater für seinen Senat haben, der habe ihm aber einen Tritt vors Schienbein gegeben, die Nase lang gezogen, ihm den blanken Hans gezeigt und *nänänä* gerufen. Kurz: Otto habe Naumann abgesagt.
Schon gestern war klar, dass Naumann noch nicht einmal gefragt hatte, Otto also auch nicht hatte absagen können. Es kam der Gedanke an eine Schmutzkampagne auf, die dem von Beust-Herausforderer schaden solle.
Das sind harte Fakten, dass Naumann und Otto gar nicht miteinander gesprochen haben. Hat sogar der Otto bestätigt. Also musste das Senatsblatt heute zurückrudern und den Sachverhalt richtig stellen. Wie sie es gemacht haben, kann ich nur anhand der Online-Ausgabe sehen. Was ich da sehe ist im Gegensatz zum gestrigen Getöse nur ein kleinlautes „Hat er doch nicht…“. Dass es der Senatsbote selber war, der diese falsche Meldung in Umlauf gebracht hatte, das wird schon gar nicht mehr erwähnt. Da bleiben sie ganz kurz gehalten und sachlich. Es steht nicht einmal ein „Gegendarstellung“ drüber. Okay, muss auch nicht, da weder der eine Michael noch der andere Michael sich persönlich an das Blatt gewandt hat. Dennoch: Erst tönen, dann dösen…