Déjà-vu

Auch wenn seit einiger Zeit Michael Moore demontiert wird und jeder auf ihm rumhackt, gut gemacht sind seine Filme. Die derzeitige Situation in Deutschland erinnert mich ein wenig an eine Aussage aus dem Moore-Film „Fahrenheit 9/11„. In dem Film ist u.a. die Rede davon, dass nach dem Anschlag vom 11. September auf das World Trade Center von Bush und Konsorten fröhlich Panik geschürt wurde. Da wurde jedes Modellflugzeug zur potenziellen Killer-Drohne, jeder Brief hatte Anthrax als Inhalt. Die Medien liefen über von Panik machenden Meldungen. Sinn und Zweck: Das Volk zu verunsichern, sie alle in eine Ecke zu treiben und die verursachte Angst zu benutzen, um bei der nächsten Wahl das Kreuzchen an der richtigen Stelle gemacht zu bekommen. Plus: Wenn die Staaten tagtäglich jeden Moment angegriffen werden können (von innen und von außen), dann ist natürlich ein Ausbau der Waffen-Industrie dringend nötig. Aber sowas von…!

Wieso ich mich an diese Szene aus dem Film erinnert fühle? Na, wir haben doch auch in den eigenen Reihen einen kleinen Mann, der den Terror und die Bedrohung an jeder Ecke erschnüffelt, der Menschen, die ein Potenzial zur Gewaltbereitschaft haben, vorsichtshalber in Haft stecken will.

An dieser Stelle eine kleine Unterbrechung: Kann man nicht sagen, dass jedem Menschen das Potenzial zur Gewalt inne wohnt? Irgendwie? In welcher Form auch immer? Sollen alle in „vorbeugende Haft“? Das wird voll…

Zurück zum Thema: Der Grünen-Politiker Ströbele scheint sich auch ein wenig an den Film erinnert zu fühlen. Er rät dem Rachegeist Schäuble, er möge doch nicht jeden Tag eine neue Drohung loszulassen. Diese Drohgebärden bewirken das Gegenteil von dem, was er damit angeblich bewirken will, so Stöbele weiter.

Lieber Innenminister, das mit dem Verursachen von Panik zwecks Gefügigmachung der Bürger, das mag in den US von amerik. geklappt haben, aber wir sind da doch etwas anders drauf. Auch wenn so lustige Dinge wie die Ankündigung von „vorbeugender Haft“ in der Boulevard-Zeitung mit dem roten Logo und der weißen Schrift zuerst verkündet wird – es gibt hier auch noch Menschen, die ein wenig über den Tellerrand schauen können und sich mit Ihren Plänen nicht anfreunden können. Ich erinnere da nur noch einmal an die Aussage Ihres Kollegens Ströbele mit dem Gegenteil und so…