Jeder in Hamburg weiß es: Die vom CDU-Senat geplante U4 ist nicht nur teuer, sondern auch völliger Humbug! Der Jungfernstieg muss (mal wieder) aufgerissen werden, damit von dort eine neue U-Bahnlinie in die ach-so-tolle HafenCity fahren kann. Zwei (!) Stationen in der HafenCity wird es geben. Das war’s. Und wer jetzt denkt, er könne mit Frack und Abendkleid am Jungfernstieg einsteigen, um eine Station zur Elbphilharmonie zu fahren, dort aussteigen und in die Oper gehen – der irrt. Gewaltig. Direkt bei der Elbphilharmonie kann keine U-Bahn-Station gebaut werden. So darf man also mit Frack und Abendkleid noch einmal zehn Minuten zu Fuß durch die HafenCity laufen. Schwachsinn!
Es gab schon so viel Bitten und Betteln, aber Ole und Co. bleiben hart. Man steht ja schließlich in der Verpflichtung Dritten gegenüber. Und wehe, jetzt sagt jemand dazu, der Senat sei gekauft. Das wäre Netzverschmutzung.
In der Wochenendausgabe des Senatblatts – was mich auch schon wieder wundert – meldet sich ein Hamburger Bürger zu Wort und stellt seine Alternative zur U4 vor: eine Monorail oder Einschienenbahn. Der 71-jährige Karl Krieger ist laut Bericht, die Strecke mehrfach abgelaufen und hat diese mit der Idee der Monorail verbunden. Grundgedanke ist der: Baut man die Monorail, hat das mehrere Vorteile. Zum Einen ist da die Tatsache, dass die Fantastilliarden Hamburg-Besucher, die erwartet werden, nicht nur am Jungfernstieg einsteigen und dann in der Dunkelheit verschwinden, um wenige Minuten später (die man auch sehr schön mit dem Bus zurücklegen könnte, wenn sie denn eine Buslinie einrichteten!) aus einem Loch in der HafenCity aussteigt. Mit der Monorail, die nicht nur den Katzensprung der U4 ausübt, sondern weitere Kreise zieht, also eine längere Strecke zurücklegt, könnten die Touristen auch noch etwas von Hamburg sehen! Nicht nur dunkle U-Bahn-Schächte.
Außerdem ist eine Monorail (wie eine oberirdische S- oder U-Bahn auch) um einiges billiger, als die CDU4. Schaut man einmal bei Wikipedia rein, was dort zur Einbahnschienenbahn steht, dann findet sich unter dem Punkt Vorteile genau das:
(…) wie sie sonst nur bei U-Bahnen erreicht wird, allerdings zu einem Bruchteil des Preises und mit der gewissen futuristischen Faszination und der Aussichtswirkung, wie sie nur Einschienenbahnen zu eigen ist.
Die Strecke, die Herr Krieger vorschlägt, führt an diversen Sehenswürdigkeiten der Innenstadt vorbei. So könnten die Hamburg-Besucher diese in natura betrachten und nicht im U-Bahntunnel in einem Prospekt.
Da heute Sonntag ist, bin ich mal faul und habe keinen Streckenplan gezeichnet, sondern eine Google Map mit der Strecke und den Sehenswürdigkeiten zusammengestellt.
Kommentar (1)
Eine Monorail wertet in vielerlei Hinsicht die Stadt auf.
Vor allem weil die hässlichen breiten dunklen Stahlbrücken oberirdisch und düstere Tunnel entfallen. Eine schlanke Betontrasse mit aufgeständerten Bahnhöfen ist schnell und kostengünstig zu bauen. Verdunkelt nicht die Strassen darunter, das Taubenkotproblem fällt geringer als bei den Stahlbrücken der U-Bahn auf. Es muss kein Wasser in Kurven gespritzt werden, damit die Züge nicht quietschen. Die Geräuschbelästigung für Anwohner der Strecke ist kleiner als bei einer oberirdischen U-Bahn. Die Baubelästigungen sind kürzer, zudem kann ein automatisiertes Netz wie in Las Vegas sehr kostengünstig betrieben werden.
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Seilschaften…
Der NDR-Sender 90,3 will erfahren haben, dass sich unser aller Spaß-Senat mit dem Gedanken trägt, eine Seilbahn in Hamburg zu bauen. Ein privater Investor habe diesen Vorschlag gemacht, erste Gespräche mit dem Senat habe es gegeben. Der nicht nament…