Köpfer

Schnell in die Tatsachen eingetaucht: In Hamburg kann jeder fünfte Schüler nicht schwimmen. Woran mag das bloß liegen, der Senat hat doch groß getönt, er wolle mehr Sportunterricht anbieten? Mag es daran liegen, dass z.B. die Sportlehrer ihrer Pflichten enthoben wurden und nun überforderte Bademeister den Job der Pädagogen erledigen? Mag es daran liegen, dass die Beförderung der kleinen Schwimmratten zu den Schwimmbädern nicht mehr gewährleistet wird und nun mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Sportstätten angesteuert werden müssen – unter Begleitung von Eltern; die Lehrer sind ja raus!? Könnte es eventuell auch daran liegen, dass Schwimmbäder geschlossen werden und es einfach in der nächsten Nähe keine Schwimmstätten mehr gibt? Oh ja, da wird eine tolle Badespaßlandschaft gebaut. Uuhh. Aber erstens ist die (noch) nicht fertig und zweitens schlecht angebunden – dass mit vielen Parkplätzen geworben wird, ist für den Schulsport kein Argument.

Dann kann man noch hinzufügen. wie es im Artikel des Senatsblattes getan wird, dass in einer Stadt, in der die soziale Schere ständig weiter auseinander geht, schlicht Familien vorhanden sind, die es sich nicht leisten können, ihren Kindern Schwimmunterricht zu finanzieren. Das, was im Schulunterricht (nicht) stattfindet, reicht oft hinten und vorn. nicht aus – daher die Zahlen.

Die Gegenseite moniert, dass die Schwarzmalerei der Opposition ungerecht sei. Das hochgesteckte Zeil des Senats benötige einfach Zeit (nach der Wahl wird alles besser…). Außerdem habe es der Senat doch geschafft, den Ausfall von Unterricht stark zu reduzieren. Wie eine Reduktion von Unterrichtsausfall in Hamburg ausschaut, das wissen wir ja…

Mann, ich kann nur hoffen, dass der Klimawandel noch möglichst lange auf sich warten lässt, Hamburg nicht untergeht und Schwimmen somit nicht die Hauptfortbewegungsart wird.

Kommentare (2)

  1. evelin schrieb:

    mal ehrlich: was spricht dagegen, dass sich unsere liebsten so früh wie möglich möglichst lange über wasser halten können?? meine kinder hatten alle mit 4 jahren ihr seepferdchen ‚in der tasche‘ man muss nicht ALLES erziehern und lehrern überlassen. es ist durchaus angenehm, mit kleinkindern den sommerurlaub zu verbringen und zu wissen, dass sie sich durchaus über wasser halten können, falls sie mal in den pool fallen.

    Dienstag, 29. Mai 2007 um 11:23 #
  2. evelin schrieb:

    kleiner nachtrag: ein seepferdchenkurs kostet wirklich nicht die welt – zur not verzichtet man einen monat mal auf seine kippen. seine kinder nachmittags (oder natürlich vormittags) zum schwimmkurs begleiten und evtl. aufs abholen warten – wo ist das problem??? dann verzichtet man eben mal 4 wochen (oder wie lang auch immer) auf die talk- und gerichtsshows vor dem sofa…
    (ich weiß, dieser kommentar passt überhaupt nicht hier hin.. 😉 )

    Dienstag, 29. Mai 2007 um 11:34 #