Das Schöne ist, es merkt kaum einer. Niemand fragt, das Senatsblatt wird sich hüten zu fragen, also fallen Nicht-Informationen unter den Tisch. Natürlich, ich verstehe das, man stellt sich nicht gerne auf den Rathausmarkt hin, lässt die Hosen runter und zeigt der Welt, was man für einen Mist gebaut hat. Viel lieber hat man Bilder vor Augen, wo man lächelt, kleinen Kindern und alten Omis die Hand schüttelt, schön garniert mit einer Überschrift, die wie ein Lobgesang aus der Bibel klingt. Wer will da schon selber sein Unvermögen zu geben?
So haben wir z.B. immer noch keine Zahlen, was die WM 2006 der Hansestadt eingebracht hat und nebenbei — fiel niemandem auf, weil kaum danach gefragt — wurde jegliche Berichterstattung in Sachen Armut in Hamburg eingestellt. Wie oben beschrieben: Wenn man irgendwo Mist gebaut hat, möchte man nicht darüber reden. Das kann ich für eine Einzelperson verstehen, aber für eine Partei? Zumal für eine regierende Partei, die, als sie noch Opposition war, für die Veröffentlichung des Armutsberichts und des Sozialreports gestimmt hat? Ole und Co. werden nicht umsonst von mir als Spaß-Senat bezeichnet…
Zum Glück gibt es jedoch noch fragende Stimmen, die dann auch (zähneknirschend) Antworten erhalten. So ist die Zahl der „Kinder unter 18 Jahren mit Transferleistungsbezug in Hamburg“ vom Quartal IV 2001 bis zum Quartal IV 2004 von 37.675 auf 41.050 gestiegen. Weitere Zahlen zur ungeliebten Entwicklung der Armut in Hamburg findet man bei Carola Veit.
Oh, schau mal, wie schön: Wir bekommen eine Elbphilharmonie………..