Zensur im Cartoon

Zensur im Cartoon

Ach ja unsere lieben Amis. Wer erinnert sich nicht an den zensierten Superman? Doch nicht nur am Realfilm wird von den Moralaposteln herumkritisiert. Auch der Zeichentrickfilm steht unter ständiger Beobachtung. Ausgangssituation ist die Vorstellung, man nehme ein Raumschiff mit Schwerelosigkeit, stecke dort den Kinderbuch-Helden Curious George rein und gebe ihm Bananen (sowas essen Affen) und Donuts (sowas lieben Affen) mit in die Raumkapsel. Alles trudelt durcheinander, der Affe fuchtelt wild im Raum herum, Kinder lachen, die Bananen und Donuts treffen sich… – Halt. Zensur! Uhhh, was da passieren könnte! Die Bananen könnten die Donuts „unsittlich treffen“ und… Das geht so nicht. Ach ihr Amis…

Haben sie doch überlegt, las ich, ab wann sie den Simpsons-Film freigeben sollten, weil in einer Szene Bart nackt auf dem Skateboard fährt und man seinen gelben Johannes sieht. Die Briten gaben grünes Licht für alle Altersklassen. Wie schön, dass Chief Wiggum im Film sich über die verklemmten Amerikaner lustig macht, als er hinter Bart herruft:

Halt! Im Namen der amerikanischen Prüderie!

Lustig finde ich allerdings, dass nicht nur Bilder zensiert werden. Bei den Amis wird auch fröhlich am geschriebenen (und später gesprochenen) Wort herumzensiert. So sagt der Schreiber von Animationsfilmchen Andrew Nichols, dass Zensoren ihm verboten hätten die Wörter „Brennofen“, „Ferien“ und „Neid“ zu benutzen. Diese Wörter, so die Zensoren, seien zu schwierig für Kinder. Hö?

Erwachsenen-Cartoons dürfen sich mehr erlauben, stehen aber dennoch unter Beobachtung. Einige Futurama– oder Simpsons-Folgen mussten Streichungen hinnehmen. Auf der anderen Seite sind solche seltsamen Lieder wie das Prom Night Dumpster Baby aus der Serie Family Guy erlaubt… Noch einmal: Hö?