Derzeit ist Hamburg gepflastert mit diesem Plakat. Drei Männer auf ihren Rennrädern vor Hamburg-Kulisse. Der wichtigster Satz steht dick und fett oben drüber. Die Herrschaften schreien einem geradezu ins Gesicht, dass jeder Fahrer zählen würde.
Das kann man in diesen dunklen Zeiten natürlich zweideutig sehen. Entweder geht es dem Radsport (dank Doping hier und da) so dreckig, dass jeder Fahrer zählt; sonst wäre das Feld leer. Oder jeder ?Fahrer“, sprich Vattenfall-Kunde zählt. Die haben es schließlich ebenfalls nicht mehr so leicht. Da nützt es auch nichts, dass sie ganz oben unter das Logo ein Energie für Sattelhelden gepappt haben.
Das war der erste Eindruck. Wenn ich mit meinem Rad an der Werbung vorbeirausche, dann habe ich für gewöhnlich keine Zeit, den Rest des Plakats durchzulesen. Nun habe ich es doch einmal gemacht. Unter der Verzweiflungs-Aussage steht noch, dass der Atomstrom-Konzern für jeden Jedermann-Starter 1 Euro dem Schulsport zugute kommen lassen möchte. Das sind dann also 22 000 Euro. Nett. Wenigstens einer macht etwas für den Hamburger Schulsport. Wie war das doch noch mit der dritten Sportstunde, Herr von Beust?
Ich fahre in diesem Jahr erneut nicht mit. Früher („damals“) bin ich noch bei den HEW-Cyclassics mitgefahren. Allerdings wurde es mir zum Schluss nicht nur immer voller (22 000 Teilnehmer in diesem Jahr — was eng), sondern auch irrsinnig teuer. 61,50 Euro für die 100km-Strecke? Dazu bekomme ich im Vorfeld zerkochte Pasta und einen Beutel mit lauter unnützem Werbegeschenke-Krams. 🙁
Lust hätte ich allerdings schon mal wieder…