Ausgestorben

Ein Heiermann (5 DM)

Ach Mensch, ich will gar nicht meckern, dass so gut wie alles teurer geworden ist, nachdem der Euro 2002 eingeführt wurde. Ist so – ist aber nicht das Thema. Mit der Euro-Einführung hat es allerdings schon etwas zu tun. Nicht nur, dass die Vielfalt in den Scheinen und Münzen flöten gegangen ist. Es wurden uns auch ein paar sehr schöne Worte gestohlen.

In Hamburg kannte man das gute alte 5-DM-Stück noch als „Heiermann“. Das 10-Pfennigstück war (bundesweit?) der Groschen. Und heute? Kein Spitzname und keine Liebkosung für das Geld von heute. Früher gab es noch die Ansagen, dass etwas „’n Zehner“ oder „’n Zwannie“ oder „’n Fuffie“ oder „’n Hunnie“ gekostet hat. Diese Worte habe ich auch schon lange nicht mehr gehört.

Und was sollen die Kinder von heute bitte mit einem Sprichwort wie Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert anfangen? Was ist ein Pfennig? Was ist ein Taler? Die Frage ob „der Groschen gefallen“ sei, dürfte bei der heutigen Generation eher ein Fragezeichen auf die leeren Gesichter zaubern.

Jemand aus meinem Bekanntenkreis vermisst übrigens die junge Dame vom 50-Pfennigstück. Die fand er immer so süß.

Kommentare (4)

  1. Boris schrieb:

    Den „Heiermann“ kenne ich hier in Frankfurt auch seit Kindheit. Was ich an ihm nicht mochte, war das Gewicht, mit dem er in der Tasche lag. Der Fünfmarkschein war leider sehr selten. Heute mag ich den Fünfeuroschein.

    Aber Spitznamen scheint es tatsächlich keine mehr zu geben…

    Montag, 13. August 2007 um 11:03 #
  2. Peter schrieb:

    Heiermann auch im Ruhrgebiet. Und ein 50 Pfennigstück war bei uns ein „Fuchs“.

    Montag, 13. August 2007 um 11:26 #
  3. Balu schrieb:

    Heiermann auch im Rheinland, den Begriff hab ich noch von den Großeltern gelernt.

    Aber bei uns ist ein 50 Euro schein eine „einkaufsliste“ 😀

    Montag, 13. August 2007 um 16:19 #
  4. Nils schrieb:

    Mensch, ich dachte immer, den Heiermann gäbe es nur im hohen Norden? Dann stammt es wohl doch nicht von der Heuer ab… 🙁

    Fuchs habe ich noch nie gehört. Und Einkaufsliste ebenso nicht. Schön. Wenigstens ein Kosename für ein Euro-Dingens. 🙂

    Und: Einen Heiermann gab’s von den Großeltern in die Hand. Einen 5-Euroschein finde ich da schon etwas viel. Wobei… – Viel bekommt man dafür ja eigentlich auch nicht. X-(

    Montag, 13. August 2007 um 19:32 #