Laterne, Laterne…

Wer wie ich in Ottensen wohnt, der bekommt jeden Abend, bei jedem Wetter — egal ob klarer Himmel, Nebel, Oster-Feuer, Regen oder Schnee — beim Blick gen Süden einen roten Himmel geboten. Das kommt vom Hafen. Dort wird auch nachts gearbeitet, also ist dort Licht an. Wer in der Nacht arbeiten muss, der braucht auch Licht zum Sehen. Ist mir klar. Ob es so viel Licht sein muss, steht allerdings zur Frage.

Hamburg hat seit 2005 ein Lichtkonzept, das die Stadt in neuen Glanz tauchen soll. So so.

Wenn Straßen und Wege beleuchtet werden, dann ist das nicht nur sinnvoll, sondern im Sinne der Sicherheit auch notwendig. Teilweise strahlen die Straßenlaternen ganz schön nach oben — was man bei einem nächtlichen Anflug auf die Hansestadt sehen kann. Die Frage ist also, ob diese Laternen die sinnvollsten sind. Ich habe auch keine Ahnung, was so eine Straßenlaterne an Strom verbraucht. Darum geht es jedoch wohl auch kaum, wenn die Rede von einem Lichtkonzept ist. Gemeint ist die Bestrahlung von Gebäuden bei Nacht.

Öhhh. Auch wenn das einige Leute schön finden mögen und das unter der Rubrik „Stadt in neuen Glanz tauchen“ ablegen möchten. Muss das sein? Es heißt zwar, dass mittlerweile, wie im Beispiel des Hamburger Rathauses, die Beleuchtung mit Niedrig-Watt-Lampen direkt an der Fassade durchgeführt wird. Stromverschwendung ist es dennoch. Und eine Lichtverschmutzung. Ich finde eine dunkle Nacht und ein dunkles Haus schon ganz schön.

Schließlich die Frage — die muss erlaubt sein —, ob König Beust, der am 28. August sein „geheimesUmweltschutz-Programm vorlegen will, mit dieser nächtlichen Beleuchtungsorgie seinem Bild als Retter der Erde, Beschützer der Natur blablabla gerecht wird? Und wo bekommt Ole noch einmal seinen Strom derzeit (noch) her? Aus Atomkraft?