Rückbenachrichtung

Der aufmerksame Magerfettstufe-Leser weiß (fast) alles über RSS. Ein weiterer, kaum beachteter Kandidat, der einem in einem Blog über den Weg laufen kann, ist der Trackback. Ich habe beobachtet, dass dieser kleine Freund viel zu selten zum Einsatz kommt. Warum? Angst vorm Trackback? Muss nicht sein.

Hier eine kleine Anleitung, wie ich die Trackback-Funktion einsetze.

Wenn ich einen Artikel lese, der mich interessiert und zu dem ich etwas zu sagen habe, dann kann ich selber einen Beitrag schreiben und z.B. ein Wort oder eine Textpassage als Link zu dem Ausgangsartikel gestalten. Das ist bis hierher lediglich eine Rückverlinkung. Davon bekommt der Autor des Beitrags nur etwas mit, wenn er in seiner Blog-Statistik nachschaut.

Es kann aber auch sein, dass ich z.B. ein lustiges Video gefunden habe, das ich meiner Leserschaft nicht vorenthalten möchte. Dann binde ich das Bewegtbild ein und erstelle am Ende des Beitrags ein [via], wobei das via ein Link zum Ausgangsbeitrag ist. Damit signalisiere ich, dass ich das Video (den Artikel o.ä.) nicht selber in alter Sammler- und Jäger-Tradition gefunden habe, sondern mich ein Blog darauf aufmerksam gemacht hat. Ehre, wem Ehre gebührt.

Nun zum Trackback. Manche mögen schon in den oben beschriebenen Fällen den Trackback einsetzen, ich benutze ihn aber erst in folgender Situation: Beim Schlendern durchs Internet stoße ich auf einen Beitrag, bei dessen Lektüre es mir sofort unter den Nägeln brennt. Also schreibe ich einen eigenen Beitrag. An geeigneter Stelle nehme ich z.B. Argumente des Ausgangsbeitrags auf, erstelle daraus womöglich noch einen Link. Doch um ein richtiges Web 2.0-Gefühl zu bekommen, nutze ich außerdem noch die Trackback-Funktion.

Diese findet man nicht in jedem Blog. Das sei von vornherein erwähnt. Aber wenn sie existiert, dann findet man sie meistens unter einem Blogeintrag. Hier können diverse Informationen stehen: In welcher Kategorie wurde der Beitrag abgelegt? Wann wurde er geschrieben? Von wem? Welche Stichwörter wurden dem Beitrag zugeordnet? Wie lautet der Permalink zu dem Artikel? Und schließlich auch ein Link, der sich Trackback, Trackback-URL, Trackback-URI o.ä. nennt.

Zusatzinfos bei anderen Blogs

Diesen Link des Ausgangsbeitrags kopiere ich mir (rechte Maustaste, „Link-Adresse kopieren“ – im Firefox) und füge ihn in meiner Blogsoftware (hier WordPress) in das Feld „Trackbacks“ ein. Dieses Feld findet sich im Administrations-Bereich, wenn man einen neuen Artikel anlegt, etwas weiter unten auf der Seite. Hier fügt man also die in der Zwischenablage befindliche Link-Adresse ein.

Wenn ich nun meinen eigenen Beitrag veröffentliche, dann passieren einige Dinge. Eines davon ist das Erstellen einer „Rückbenachrichtigung“. Beim Artikel, auf den ich mich beziehe, erscheint nun in den Kommentaren ein Hinweis darauf, dass ich mich auf diesen Artikel bezogen habe. Dazu erscheint i.d.R. meine Überschrift als Link zu meinem Beitrag und ein kleiner Auszug daraus.

ein Beispiel für einen normalen Kommentar und ein Trackback

Und was soll das alles? Es geht um eine bessere Vernetzung. Außerdem stelle man sich vor, man schreibt einen Artikel (mit Bezug auf einen anderen) und keiner bekommt es mit. Die treue Leserschaft des Blogs, auf den ich man sich bezieht, findet nun in den Kommentaren einen Hinweis darauf, dass noch jemand sich des Themas angenommen hat. Entweder hat man dann einen zustimmenden oder einen kontroversen Beitrag geschrieben — egal, andere nehmen Notiz davon. Es wurde darauf hingewiesen. So können Dialoge entstehen oder man lernt einfach nur einen neuen Blog kennen.

Wie gesagt, ich setze den Trackback nur ein, wenn ich mich auch wirklich auf einen anderen Beitrag beziehe und unter Umständen auch Teile von dem anderen Beitrag verarbeite. Sonst gibt es nur einen [via]-Link.

Übrigens empfehlen einige Leute auch dann einen Trackback zu setzen, wenn man sich auf einen eigenen Artikel bezieht. Das hätte zur Folge, dass ein Leser, der zufällig auf einen Artikel gestoßen ist, in den Kommentaren sieht, dass im selben Blog noch ein Artikel steht, der das eben Gelesene aufgreift. — Habe ich aber noch nie gemacht.

Kommentare (4)

  1. Boris schrieb:

    Da im Zusammenspiel zwischen mir und WordPress Trackbacks entweder gar nicht oder überhaupt nicht funktionierten, und das, seitdem ich mit WordPress blogge, habe ich irgendwann vor langer Zeit komplett auf „Pingbacks“ umgestellt.

    Das ist bis auf das „Ping…“ anstelle des „Track…“ ziemlich dasselbe einschließlich des exakt genauso dargestellten Ergebnisses im benachrichtigten Blog. Mit dem Unterschied aber, dass es vollautomatisch geschieht, wenn man in seinem WordPress die entsprechende Funktion aktiviert.

    Der einzige wirklich relevante Unterschied ist, dass man sich nicht entscheiden kann, einen fremden Blogartikel zwar zu verlinken, dieses Blog aber nicht davon zu benachrichtigen.
    Das heißt m.a.W.: Ich verlinke, also pinge ich.

    Dazu hat es sogar seinerzeit einmal eine Diskussion gegeben, dass man aus Gründen der WordPress-Trackbackprobleme generell besser auf Pingbacks umstellen sollte, weil die eben wirklich zuverlässig abgeschickt werden.

    Gut, ich habe jetzt noch nicht ausprobiert, ob inzwischen – seit der neuen Versionslinie 2.1/2.2 – die alte Trackback-Problematik behoben ist.

    Im Prinzip ist deine Empfehlung aber natürlich voll zu unterstützen, denn gerade über die Ping- bzw. Trackback-Funktionalität wird die direkte Vernetzung zwischen den Blogs hergestellt. Dazu braucht man keine Suchmaschinen, die Links abgrasen und Blogartikel indizieren, uninteressanten Pagerank usw. vergeben, was einem am Ende doch nur die Spammer auf die Kommentarformulare hetzt.

    Sonntag, 2. September 2007 um 10:14 #
  2. Benedikt schrieb:

    Schöner Beitrag, mir leuchtet aber nicht so ganz ein, wo genau der Unterschied zwischen einem via- und einem Trackbacklink ist, da mittlerweile in vielen Fällen eine via-Verlinkung einen Pingback auslöst, der in dem referenzierten Blog nicht von einem „echten“ Trackback unterschieden werden kann.

    Sonntag, 2. September 2007 um 12:06 #
  3. Nils schrieb:

    Ich höre Euch — allein, bei mir macht WordPress es nicht so. Im Adminbereich habe ich zwar einige Ping-Dienste angegeben, das war es aber auch schon. Was bei mir passiert, wenn jemand meinen Blog erwähnt, das ist ein Hinweislink im „Tellerrand“; mehr nicht. Von einer Einbindung in den Kommentaren sehe ich nichts. Das klappt nur bei „echten“ Trackbacks.

    Übrigens habe ich bisher auch noch nie Probleme mit Trackbacks gehabt… 🙂

    Sonntag, 2. September 2007 um 12:39 #
  4. Boris schrieb:

    @Nils:
    Das Pingback hat nichts mit den eingestellten Pingdiensten und den eingehenden Links zu tun. Im Adminbereich unter „Einstellungen/Diskussion“ findet sich gleich im ersten Abschnitt die Option „Versuch jedes verlinkte Weblog vom Beitrag zu benachrichtigen“.

    Diese Pingback-Option angewählt, passiert Folgendes:

    1. Du schreibst einen Artikel und verweist (verlinkst) darin auf einen Artikel eines anderen Blogs.
    2. Wenn du den Artikel veröffentlichst, sendet WP sofort einen Pingback an genau diese Artikeladresse des anderen Blogs.
    3. Akzeptiert dieses Blog Ping- und Trackbacks, so erscheint deine „backgepingte“ Nachricht im Kommentarbereich dieses Artikels genau so wie ein Trackback. WordPress verwendet hierzu einen Auszug aus dem Artikel, um den Link herum.

    Im Falle, dass du den Artikel mehrfach verlinkst (im Verlauf deines Textes und z.B. am Ende nochmal als „via…“), passiert nichts Dramatisches. WP sendet den Pingback nur einmal.

    Und damit Ping- und Trackbacks auch von anderen Blogs aus im eigenen Blog ankommen, muss man zusätzlich die zweite Option auswählen.

    Montag, 3. September 2007 um 00:15 #

Trackbacks/Pingbacks (3)

  1. […] von Nils mit Dank an den Verfasser. Der Beitrag wurde an den Stellen […] gekürzt. Der Fettdruck ist […]

  2. Eine Trackback-Demonstration « Bibliothek am Sonntag, 2. November 2008 um 09:21

    […] wird vom System automatisch ausgewählt. Wie man Trackbacks einsetzen kann, wird in dem Artikel Rückbenachrichtigung im Weblog Magerfettstufe ganz anschaulich […]

  3. […] wird vom System automatisch ausgewählt. Wie man Trackbacks einsetzen kann, wird in dem Artikel Rückbenachrichtigung im Weblog Magerfettstufe ganz anschaulich […]