Unser aller Spaß-Schäuble ist wie ein bockiges Kind und beharrt auf seinem Spielzeug Online-Durchsuchung. Und zwar zack zack. Was irgendwelche Richter in Karlsruhe gesagt habe ist doch schnuppe. Die machen ja nur Urteile, keine Gesetze, so der Wolfi. Die Politik müsse jetzt handeln, so der Bundesunsichermachminister.
Die Bevölkerungsmehrheit sehe dies längst so.
Aha!? Was nur wieder beweist, dass a.) Blogger nun wirklich keine Mehrheit bilden — sich also ruhig die Finger wund tippen können — und b.) die Presse die Bevölkerungsmehrheit schon prächtig beeinflusst hat. Die Maschinerie funktioniert. Wunderbar.
Kommentare (2)
Wobei der gute Wolfi wie ein Großteil der Presse übersiehen, dass „Online-Durchsuchungen“ a) arschteuer sind:
„Die Kosten für das einmalige Ausspionieren einer Zielperson oder der Versuch werden von der Bundesregierung mit 200.000 Euro angegeben. Das erscheint als Größenordnung realistisch, allerdings ist gerade beim Versuch des Eindringens in gut gesicherte Systeme keine obere Grenze vorhanden.“
b) bei gut gesicherten Computern wahrscheinlich eh nicht funzt:
„Bei professioneller Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen ist also davon auszugehen, daß das Aufbringen eines Trojaners scheitern wird.“
woraus folgt:
c) „Es steht daher zu befürchten, daß die Online-Durchsuchung vor allem gegen Unbeteiligte erfolgreich ist, die es aus Unkenntnis der Gefahren des Internet oder mangelnder Vorsicht unterlassen sich entsprechend zu schützen und auch sonst keinen Anlaß haben, von Ermittlungen gegen ihre Person auszugehen.“
Nachzulesen (auch für Wolfi und die Journaille) in: Antwort zum Fragenkatalog zur Verfassungsbeschwerde 1 BvR 370/07 und
1 BvR 95/07, Andreas Bogk, Chaos Computer Club
http://www.andreas.org/stellungnahme-bverfg.pdf
Der „Mob“ war noch nie ein guter Souverän. Der große Vorteil der Demokratie ist auch gleichzeitig sein größter Nachteil, sobald das Volk nämlich seine Pflicht, die Handlungen seiner Vertreter im Parlament kritisch zu hinterfragen, aus Bequemlichkeit und geistiger Verfettung vernachlässigt. Leichtes Spiel für Demokratiefeinde. Ob mit oder auch ohne Rollstuhl.