Das Steinkohlekraftwerk in Moorburg bei Hamburg steht schon seit einiger Zeit in der Kritik. Der Bau dieses Werkes bewirkt einen CO2-Ausstoß von etw. 8,5 Millionen Tonnen jährlich (ca. 6 Tonnen pro Hamburger Bürger jährlich!). Schon an dieser Stelle müsste ein Landesfürst aufschrecken, zumal er, wie Spaß-EB von Beust irgendwann einmal den Button „Umweltschützer #1“ ans Revier gepappt bekommen hat. Aber der Hamburger Bürgermeister schaut darüber lächelnd hinweg. Das scheint eh seine einzige Stärke zu sein, deshalb wird er auch in der Senatspresse als „Schwiegersohn-Typ“ gehandelt…
Aus ökologischen Gründen kann man also gleich einen Strich durch das Projekt machen. Der Mülleimer ist ein guter Platz, wo die Pläne dafür aufgehoben werden könnten. Nun kann man als Politiker sagen „Was interessiert mich ein Mehr an CO2-Emission? Ich werde eh nicht lange genug leben, um die Folgen mitzubekommen…“ Uuh, falsches Argument. 1.) Wird man die Auswirkungen wohl nicht erst in 100 Jahren spüren, sondern schon früher. Und 2.) gibt es noch das Argument „Geld“.
Denn das Kraftwerk aus dem Hause Vattenfall soll sich auch ökonomisch nicht rechnen. Beachtet man nämlich, dass die EU für klimaschädliche Emissionen ab 2013 Ablass fordern wird, dann würden sich dank des hohen CO2-Ausstoßes Kosten von 270 bis 300 Millionen Euro pro Jahr ergeben, die das Kraftwerk unwirtschaftlich machten. Vattenfall hingegen rechnet sich den Spaß schön und vergisst die zukünftigen Kosten für einen Emissionshandel.
Der BUND kritisiert das Kohlekraftwerk und schlägt einen alternativen Mix vor, der auf erneuerbare Energien und Erdgas setzt.
Dadurch könnten die Emissionen an Kohlendioxid (CO2) bis 2030 auf ein Fünftel gesenkt werden. Zudem würden die Kosten für die Stromerzeugung langfristig um bis 50 Prozent sinken. [Quelle]
Uh. Uh. Kostensenkung. Das klingt doch toll. Das müsste doch ein Argument sein. Wenn einem das Klima schon am Allerwertesten vorbeigeht, dann zieht vielleicht die Aussicht auf Kostensenkungen von um 50 Prozent? Möchte man meinen… Allerdings — wenn man (rein hypothetisch) davon ausgeht, dass es den Spaß-EB nicht mehr lange in seinem Sattel hält und dieser ab Februar 2008 einen neuen Job braucht, er mit seinem o.a. für den Bau sich vielleicht gar einen schönen Aufsichtsratsposten beim an die Stadt Hamburg geketteten Stromversorger hat ergattern können… Dann ist natürlich eine Kostensenkung gar nicht erwünscht. Unrentabel wäre das Kohlekaftwerk somit nicht. Nicht, wenn man einen netten Posten in der Firma hätte…
Im Senatsblatt steht das alles zwar auch drin, aber es wirkt hier „milder“. Bis auf den letzten Absatz. Da heißt es, dass die Umweltbehörde die Untersuchung prüfen werde. Wie generös. — Die Wirtschaftsbehörde habe aber schon grünes Licht erteilt, das Kraftwerk kann gebaut werden! X-(