Wie viele Kreuze jetzt?

Jeder nur ein Kreuz„, heißt es in Das Leben des Brian. Am 24. Februar, wenn in Hamburg die Bürgerschaft gewählt wird, dann bitte mehr als ein Kreuz machen. Aber wie viele denn nun? Früher, oder „damals“, da musste der Hamburger in seiner Wahlkabine zwei Kreuze auf zwei Zetteln machen (trotzdem haben das nicht alle geschafft…). Ein Kreuz für die Partei, die man gerne in Hamburg an der Spitze sehen wollte und auf dem anderen Zettel auch nur ein Kreuz, nämlich für die Person/Partei, die man gerne im Stadtteil hätte. Das sieht am 24. Februar ’08 anders aus.

Seit Dienstag dieser Woche tourt der Schnupperwahllokal-Bus durch die Hansestadt. Wer gerne vor Ort ein Käffchen trinken und sich das neue Wahlrecht erklären lassen möchte, der kann bei Hamburger Schmuddelwetter zum Bus gehen. Auf dem Plan (PDF, 20 kb) sieht man, wann er wo steht.

Berndt Röder, Präsident der Hamburgischen Bürgerschaft, erklärt den Sinn des Busses so:

Deshalb haben wir in den Bus ein mobiles Schnupperwahllokal eingebaut ? hier kann sich jede Wählerin und jeder Wähler selbst überzeugen, wie einfach die neuen Möglichkeiten des Stimmenverteilens und -anhäufens in der Praxis sind. Darüber hinaus möchten wir möglichst viele Leute dazu bewegen, von ihrem Stimmrecht bei der Hamburg-Wahl 2008 Gebrauch zu machen.

Also hin und mal ein paar Kreuzchen machen. Wenn Probleme auftauchen, das Bus-Personal fragen. Die sollten bestimmt helfen können. Um die Frage jetzt aber zu beantworten, wie viele Kreuze wir bei der Bürgerschaftswahl machen dürfen: ein Kreuz auf der Landesliste. Hier gibt man der Partei, die man in Hamburg „oben“ sehen möchte, seine Stimme. Mit einem Kreuz! Auf der Wahlkreisliste vergibt man dann fünf Kreuze. Dabei kann man einer Person alle fünf Stimmen geben, oder die Kreuze fröhlich auf dem Zettel verteilen. Zum Beispiel drei Kreuze für Kandidat A von der Partei X (Total: 3), ein Kreuz für Kandidat W ebenfalls von der Partei X (Total: 4) und schließlich das letzte Kreuz für Kandidat E von der Partei Y (Total: 5). Ist eigentlich nicht so schwer.

Im Internet proben

Ausschnitt des virtuelen WahlzettelsWer dem Wetter nicht traut, oder bei Regen keine Lust hat, zum Tourbus zu gehen, der kann auch online üben. Auf der Kampagnenseite findet sich der Stimmzettel zum virtuellen Ankreuzen. Nett hier: man bekommt gleich ein Feedback, ob man falsch Kreuze gesetzt hat (wobei ich mich frage, wie blöde man sein muss, um z.B. ein Kreuz über zwei oder mehr Zeilen zu machen…). Fehler, also Beispiele dafür, wie man es nicht macht, gibt es auch zu sehen. Es wird gezeigt, dass man keine Korrekturen vornehmen darf, wie man falsch ankreuzt, wie man nicht eindeutige Kreuze setzt oder wie man ein Kreuz falsch positionieren kann. Alles nicht erlaubt, alles visuell vorgeführt. Ebenso wird gezeigt, dass man nicht einfach den Kandidaten X durchstreichen und durch seinen Nachbarn ersetzen darf. Kritzeleien sind ebenfalls nicht erlaubt. (Die Tatsache, dass diese Fehler überhaupt aufgeführt werden, bedeutet doch wohl, dass Menschen in der Vergangenheit wirklich so dumm waren und auf ihrem Stimmzettel herumgemalt haben, oder? *weia*)

Unterm Strich also noch einmal: auf dem einen Zettel 1 Kreuz, auf dem anderen insgesamt 5 Kreuze. Ich würde ja noch gerne sagen, wen Sie wählen sollen — aber das müssen Sie schon selber wissen… Leser der Magerfettstufe wissen zumindest, wen sie nicht wählen sollten.