An Säule 2 steht ein Krankenwagen, an Säule 3 ein Smart, ein uralter Golf steht hinten bei Säule 6 und ich fahre mit meinem Fahrrad vor. Man kommt sich ein kleines bisschen blöde vor. Man kann so ein Rad ja auch nicht einfach stehen lassen, den Schlüssel ziehen und kurz zur Kasse gehen. Nein, ich muss es mal wieder abschließen. Ist schließlich eine schlimme Gegend, in der ich wohne.
Hinter der Kasse an der Wand: alles voll mit Zigaretten und den „harten Alkoholika“. Eine Seite des „Tank-Shops“ wird von den Zeitschriften eingenommen, eine Seite ist mit Kühltruhen vollgestellt. Junggesellen dürfen sich hier am Wochenende ihr vergessenes Mittagessen aussuchen. In der Mitte steht noch eine Truhe mit Eis drin und kleine Regale mit Zahnpasta, Toilettenpapier, Chips und Cola. Alles nicht das, was ich suche. Mein Blick wandert umher und findet eine halbe Wand mit Autopflege-Mitteln. Der Regen-geplakte Fahrradfahrer braucht WD-40, das gute alte Sprühschmiermittelantiquietschwunderzeug. Haben sie nicht. Eine Tanke, die doch eigentlich für Autos da ist, hat alles im Angebot, aber Pflege für die kleinen und großen Blechkisten? Fehlanzeige. Fast. Ein paar Sprühmittelchen und Anti-Frost-Flüssigkeiten (Was ist Frost?) mit der hauseigenen Muschel stehen einsam und verlassen im Regal herum und draußen langweilt sich die Service-Kraft an meinem Fahrrad.
Tankstellen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.
Kommentar (1)
Tankstellen werden heute vor allem dazu benötigt, damit (normale) Supermärkte abgleichen können, wie weit sie die Preise für viele Produkte maximal erhöhen können, ohne dass die Kunden zu meckern beginnen.