Ich war immer in Leichtathletik gut. Ein bisschen Geräteturnen vielleicht, aber Bodenturnen war mein Feind. Ging gar nicht. Spagat? Vergiss es. Aber manchem scheint das zu gefallen, bei manch einem mag das den Schritt frisch und gelenkig halten. Ich könnte das nicht.
Unser lieber Herr von B. aus H. (seines Zeichens 1. Bürgermeister von Beruf) scheint das zu können. Jedenfalls stellte er sich Anfang des Jahres noch hinter seinen Kumpel Koch.
Roland Koch hat die Erfahrung gemacht, dass er mit der Polarisierung bis weit hinein in das SPD-Milieu Erfolge für die CDU erzielen kann.
Und:
Viele Menschen, vor allem in den Großstädten, fürchten sich vor jugendlichen Kriminellen – auch vor solchen ausländischer Abstammung.
Sprach’s und war auf Kochs Zug aufgesprungen. Doch dann kam die Hessen-Wahl und die Wähler verweigerten dem Polarisierer ihre Stimmen. Gut, wir halten fest, dass im Grunde immer noch über 1/3 der Hessen entweder zu dumm waren, zu kapieren, was für eine rechte Socke der Herr Koch ist; oder sie waren zu dumm, weil sie seine Hetzkampagne gut fanden. Erschreckend ist es so oder so.
Doch zurück zu Herrn von B. aus H. — Hat er sich zuerst noch hinter Koch gestellt und sein Gebaren gut geheißen, macht er nun den Spagat (oder die Rolle rückwärts oder die 180°-Drehung) und lehnt den Koch-Weg öffentlich ab.
Die Einbindung von Einwanderern sei „so fundamental für die Zukunft unseres Landes, dass sie nicht zu einem schnelllebigen Wahlkampfthema degradiert werden darf“, sagt der Mann und stellt sich gegen seine Aussage vom Anfang des Jahres. Damals war das Thema absolut gut, brachte immerhin Stimmen für die CDU. Jetzt ist es pfui-bäh.
Wie war das noch mit dem Buch der Lügen…?