Als sie damals (müsste nachschauen, wann sie es gemacht haben, bin allerdings zu faul dazu) in Hamburg das Abitur von 13 auf zwölf Jahre verkürzten, dachte ich mir schon, dass das eine blöde Idee ist. Damit Hamburg international Anschluss an die anderen Länder habe, wir wettbewerbsfähig blieben, blablabla eine Elite gezüchtet würde jadajadajada… – das waren wohl die Argumente. Was die Schüler davon halten? Die Eltern? Egal. Wie immer unter diesem Senat war das absolut schnurz egal. Man wollte international den Anschluss nicht verlieren, wettbewerbsfähig bleiben blubberdiblubb.
Die Schüler (die Weicheier) jammern über zu viel Schule. Klar, wer den Stoff von 13 Jahren in zwölf aufnehmen muss, der muss auch ranklotzen. Das geht wohl über eine Stundenerhöhung pro Woche. (Wow, bin ich schlecht vorbereitet diesmal. Wie in der Schule…) Die Eltern jammern ebenfalls.
Wer hat da behauptet, es sei Wahlkampf und somit alles nur schlecht? Das Jammern vor der Wahl hat geholfen, Schulbuch-Desaster-Dinges-Dierig hat sich ihr Cape um den Hals geschwungen und ist zum Hochflug aufgestiegen. Ein wahres Meisterstück an Lösung. So pur, so klar, so simpel.
Was haben wir auf der einen Hand? Eine blöde Idee: Abitur in zwölf Jahren. Und verärgerte Eltern, sowie erschöpfte Kinder, die länger in der Schule bleiben müssen (obwohl doch jeder weiß, dass man als Schüler nach der vierten Stunde abschaltet…) und nach der Schule keine Zeit mehr für Privates haben. — Auf der anderen Seite haben wir Kopf-in-den-Sand-Dinges-Dierig, die vorschlägt, die Stundenzahl zu reduzieren. Aaahhh. Halt! Die Stundenzahl in der Woche zu reduzieren und dafür Schule am Sonnabend zu machen. Öh? Das nennt sich Problemverlagerung, nicht Problemlösung.
Bei so manchen Angestellten stelle ich mir die Frage, welche schmutzigen Weihnachtsfeier-Fotos die als Druckmittel in den Schubladen haben mögen. Unter Normalumständen müsste man solche Leute vor die Tür setzen… Oder?
Übrigens finde ich es peinlich, dass sich erst dann öffentlich Gedanken über das Thema gemacht wird, wenn sich ein TV-Moderator darüber negativ auslässt. Das „Gejammere“ der betroffenen Eltern und Schüler wurde, wie bereits erwähnt, nicht so ernst genommen.
Kommentar (1)
Ich habe schon seit Jahren den Eindruck, dass Schulpolitik sich in allererster Linie großartig zum politischen Marodieren eignet.
Da kann man richtig fein Schaden anrichten.