Die Mopo schreibt, der noch allein herrschende CDU-Senat will den Gebäudekomplex der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt an der Stadthausbrücke noch vor der Wahl verkaufen – ohne Ausschreibung und weit unter Wert. Das an sich ist schon eine Frechheit. Wenn man dann aber liest, dass „ein großer Hamburger Immobilien-Investor unter der Hand verbreitet, die CDU könne den Deal gar nicht stoppen, weil sie dem Käufer verpflichtet sei“, dann schlägt das dem Fass den Boden aus. Schon wieder? Unglaublich, dass dieser Senat schon wieder jemandem gegenüber in der Verpflichtung steht. Das kennen wir doch auch vom Bau der U4. Hier gibt es schließlich auch eine Verpflichtung Dritten gegenüber.
„Verpflichtung“ klingt übrigens in meinen Ohren verdammt nach „käuflich“…
In diesem Zusammenhang habe ich noch einmal geschaut, was in letzter Zeit über die Stadthausbrücke in der Presse geschrieben wurde. Zum einen wird im Senatsblatt der Plan, die Baubehörde für Shopping, Wohnen und Hotel umzubauen – natürlich – hoch gelobt. Dort heißt es:
Erste Vorbereitungen zur Suche eines Investors soll die Finanzbehörde bereits getroffen haben, sagt Oberbaudirektor Jörn Walter, der das Vorhaben nachdrücklich unterstützt.
Erste Vorbereitungen? Der Artikel stammt vom 22. Januar 2008. Anscheinend hat man sehr rasch einen Investor gefunden. Unter Preis. Es musste eben schnell gehen.
Weiter finde ich interessant, dass die Höfe hinter dem Gebäude umgebaut werden sollen, „ähnlich wie die Hackeschen Höfe in München„. Die Hackeschen Höfe sind zwar in Berlin, aber das macht ja nichts. Leider geht nicht aus dem Artikel hervor, wer hier seine Hausaufgaben nicht gemacht hat: Walter oder das Senatsblatt.
Zum anderen war die Stadthausbrücke erst kürzlich im am weitesten verbreiteten Fischeinwickelblatt vertreten (wird nicht direkt verlinkt). Bei den Bohrarbeiten für die unsägliche und absolut überflüssige U4 stieß ein Bohrer auf eine Wasserleitung. Tja, hättet ihr mal die Finger von dem ganzen Projekt gelassen. X-(
[Nachtrag: Hier noch einmal der Artikel in der Mopo. Und der Bericht im Senatsblatt, der das Verfahren natürlich als gar nicht so wild, wie beschrieben, ansieht. Interessant finde ich hierbei, dass Geld-Rauswerf-Senator Freytag dem Senatsblatt Rede und Antwort stand, der Mopo anscheinend wohl nicht…]
Kommentare (2)
Ganz klar das Senatsblatt. Die können selbst in ihnen zur Verfügung gestellte korrekte Informationen noch Fehler einbauen. Darin BLÖD nicht unähnlich 🙁
Ein handfester Finanzskandal erster Ordnung. Palermo lässt grüßen!