Als ich letzte Woche zum Mac-Verkäufer meines Vertrauens (okay, zu meinem Händler in der Nähe) gefahren bin, führte mich mein Weg auch durch die Thadenstraße. Stadteinwärts hat man zur rechten Hand eine Schule. Weil es sich bei der Straße um eine 30-Zone handelt, gibt es an einer Stelle vor der Schule auch eine Bodenschwelle (auch Bumper o.ä. genannt). Diese Schwelle ist gleichzeitig ein Fußgängerübergang für die kleinen Schützlinge.
Die Schule war schon längst aus als ich mich dieser Schwelle näherte. Auf der linken Seite sah ich vier kleine Kinder, die sich anschickten, über die Straße zu wechseln. Als Mensch mit Verkehrserziehung fuhr ich nicht noch schnell mit dem Fahrrad an den Kindern vorbei, sondern verlangsamte die Fahrt. Sollten die doch erst einmal überwechseln.
Doch sie wechselten nicht. Sie fingen an zu singen — was ich so im Regen unter meiner Regenjacke zu vernehmen glaubte. Als ich nun an die Schwelle herankam, streckten zwei junge Mädchen auch noch ihre Hände aus und grinsten mich singend an. Die wollten Geld! So klein und schon so verdorben…
Geld hatte ich keines, also gab ich Gas. Kaum war ich auf ihrer Höhe, wurde die Geste noch durch ein „Geld!“ verstärkt. Nun machte ich einen Fehler: Ein kleines, eventuell höhnisches „Haha“ kam mir über die Lippen — und ich war an ihnen vorbei. Böser Fehler. Kleine 11-jährige Mädchen, denen man kein Geld gibt, können ganz schöne Schandmäuler sein… 😮