Mr. T, der bärbeißige Kollos mit dem Irokesen-Haarschnitt ist wieder da. Diesmal als Comic.
Der einstige Haudrauf aus der TV-Serie „Das A-Team„, ist nun alleine unterwegs. Als Bodyguard schlägt er sich durchs Leben. Auf seiner Visitenkarte steht: Next to God there is no better protector than I. Okay. Deswegen hat er wohl auch einen so guten und großen Kundenstamm.
Unser Held findet sich in der ersten Ausgabe, die man auch beim englischen Verlag Mohawk Media kostenlos als PDF downloaden kann, von Unbekannten überwältigt und mit Beruhigungsmittel vollgepumpt in einem Transporter wieder. Wer nun denkt, so eine Tranquilizer-Dosis, die einen Elefanten schachmatt legen würde, die könne auch einen Mr. T flach legen – der irrt.
Seine Entführer wollen, dass er sich ein Jobangebot noch einmal überlegt. M. T hatte aber bereits vorher Nein zu Victor Davenport gesagt, der ein Waffenhersteller ist. So einen Job kann Mr. T aus moralischen Gründen nicht annehmen. Doch im Endeffekt nimmt der gute Mr. T doch an. Er soll den Sohn von Davenport beschützen, weil Daddy einen Übergriff eines alten Kollegens erwartet.
Meinung
Ich ging mit der falschen Erwartung an den Comic heran. Wer einen knallharten Action-Comic erwartet, der wird enttäuscht. Im Grunde ist es ein Kinder-Comic — auch wenn es Graphic Novel genannt wird. Wenn man das aber erst einmal geschluckt hat, macht die Geschichte von Autor Christopher Bunting mit den Zeichnungen von J.L. Czerniawski sogar irgendwie Spaß. Schnell wird einem klar, dass hier extrem hohe Moralvorstellungen bedient sein wollen. Mr. T rät dem Jungen, immer brav zu lernen, denn nur wer lernt, der kann etwas erreichen. Und Waffen, die sind ganz böse. — Für Kinder zum Lernen nebenbei nett, für einen „erfahrenen Comicleser“ irgendwie „süß“. 🙂
Also entweder ist man noch ca. 13 Jahre alt oder man ist mit dem A-Team groß geworden und hegt deswegen Sympathien für die Figur des Mr. T — dann findet man den Comic bestimmt gut. Obwohl es schon nett ist, wenn selbst ironisch von ‚TV-Serien aus den 80ern, in denen wild um sich geballert wird, aber niemals jemand zu Schaden kommt‘ gesprochen wird. Welche können die bloß gemeint haben?
Übrigens bringt Mohawk Media gleich noch eine Mr. T-Miniserie heraus: Mr. T Versus. Hier kämpft er gegen oder Seite an Seite mit anderen Helden der (Comic-)Literatur. In der ersten Ausgabe wird Mr. T mit Dracula konfrontiert. Dann – auch wenn die Cover noch „zensiert“ sind – geht es gegen Wolverine, später gegen Dr. Who und schließlich gegen den Dinosaur-Man (von dem ich noch nie etwas gehört habe).
Die Mr. T graphic novel – Limited Advance Edition bekommt von mir hauptsächlich aus sentimentalen Gründen eine so hohe Punktzahl. Die Zeichnungen sind mir zu knallig und knubbelig. Eher alles kindgerecht gestaltet.
Nils, 03.04.2008
Kommentare (3)
Soweit ich weiß, ist Mr. T jetzt im richtigen Leben Prediger oder sowas. Daher wahrscheinlich der moralische Zeigefinger und das kindliche…
Die „Mr. T Versus“-Reihe war leider nur ein Aprilscherz.
Das glaube ich nicht. Sie haben bewusst auf den 1. April angespielt, aber ich denke, es ist kein Aprilscherz. Oder?
Und selbst wenn es ein Aprilscherz wäre, wäre das immer noch einer der besten Scherze, die mir untergekommen sind. Viele Scherze sind viel zu offensichtlich und lieblos umgesetzt… 🙁